Reiseberichte


Vom Schneegestöber zum Stadtgeflüster und weiter

*English version below*

 

Zwei Schneestürme und mehr als Zweitausend Kilometer später legen wir eine Stippvisite in Toronto ein und starten danach nach Westen durch. Ein kleiner Reiserückblick bis dato.

 

 

Auf dem Trans Labrador Highway gehörte es ja beinahe zum Pflichtprogramm einer Winterreise, mal im Schneesturm festzustecken. In Quebec, vermeintlich zurück in der Zivilisation, waren wir dann aber schon genervt, als es wieder hieß, „rien ne vas plus“, nichts geht mehr. Ein weiterer Tag an einer Tankstelle mit zu viel Kaffee und Langeweile.

Irgendwann wieder in der Spur, war uns jedoch noch nicht nach Stadt und wir ließen Quebec City und Montreal links liegen. Stattdessen drehten wir nochmal in Quebec's tief verschneiten Norden ab, um Nico's Musher-Kollegen zu besuchen.

 

Auch Mitte/Ende März ist in Nord-Quebec noch tiefster Winter. Wie die Rosenbüsche das Dornröschenschloss in Tiefschlaf gelegt haben, so hat es der Schnee mit den hiesigen kleinen Ortschaften getan. Nach all dem Tankstellenkaffee hatte ich mich auf einen schönen Café au Lait in Tadoussac gefreut, wie wir ihn mit Mutti und Reiner da getrunken hatten. Doch der hübsche Ort lag im Winterschlaf, Schnee bis hoch über die Fensterbretter von Läden, Cafés und Hotels. Außerorts waren Flüsse Schneemobil-Highways und Seen je nach Größe ausgedehnte Schneewüsten. Ab und an sah man darauf kleine Eisangelhütten. Mancherorts wurden auf Seen Rennstrecken eingerichtet. Auch wir parken Yeti für ein Foto in der Pool Position auf einem See, vertrauen dem Eis und unserem Gewicht dann aber doch nicht genug, um den gesamten Eisparcours zu fahren. Nico zufolge sind meine Sachen zu schwer.


Am Lac St. Jean hat Matthieu mittlerweile eine alte Boulangerie liebevoll in ein Hostel umfunktioniert. Das gehörte uns so mitten im Winter ganz allein und wir genossen Dusche und Abendessen mit Matthieu und Freundin in der Auberge de Jeunesse Du Lac St-Jean.
Der nächste Stopp war bei Expedition Wolf, wo Elaine Arbeit und 270 herrenlose Huskies ein neues Zuhause gefunden haben. Ein toller Zwinger nördlich von Montreal und Mont Tremblant und ein quirliges Wiedersehen mit Elaine.

Danach kamen wir um Stadtbesuche nicht mehr herum. Nach einem kurzen Stopover in der Hauptstadt Ottawa bei strahlendem Sonnenschein aber eisigen Temperaturen, folgen wir den Einladungen von Markus und Jagna nach Toronto. Hier verweilen wir ein paar Tage. Wir lassen uns von unseren Gastgebern mit gemütlichen gemeinsamen Abendessen, Dusche, Waschmaschine und Stadtführungen verwöhnen und gönnen Yeti einige Tage in der beheizten Tiefgarage. Sowohl Markus und Tyler als auch Jagna und Familie sind richtige Stadtkinder und plötzlich ist alles wieder cosmopolit und schickimicki, Starbucks, Hipster, Kunstgalieren, Architektur, Szeneviertel.
Ein um so größerer, lustiger Kontrast ist das Weihnachtsbaumverbrennen zum Frühlingsanfang am Strand von Ward's Island. Nur einen Steinwurf von der abgefahrenen Toronto Downtown entfernt, ist es Brauchtum der Inseleinwohner, am 21. März die Weihnachtsbäume zum Strand zu ziehen während die Inselband trötet und trommelt und dann Baum für Baum auf ein großes Lagerfeuer zu schmeißen. Ein Spaß für Groß und Klein, zumal sich die Insulaner nicht um das Verbot des öffentlichen Alkoholgenusses scheren. Ein Schlückchen zum Durchwärmen brauchten wir auch, denn während wir tagsüber frühlingshaftes Wetter hatten, fielen die Temperaturen an diesem Abend wieder auf kanadische Wintergrade.

Auch am nächsten Tag froren wir uns fast die Finger ab, als wir Yeti wieder satteln. Für die Tiefgarage mussten Gepäck und Dachträger runter. Großstädte sind nicht so gut auf Zigeuner wie uns eingestellt.
Danach ist unser Zigeunerleben erstmal relativ unspektakulär. Wir versuchen so viel Strecke gen Westen zu machen wie möglich. Die Fahrt ist ebenso „spannend“ wie die Querung des Nullabor, trotz mehr Bäume und Kurven. Aber es dauert einfach ewig, bis man auch nur ein zwei Zentimeter auf der Karte weiter kommt.

 

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Two snowstorms and more than twothousand kilometers further we visit Toronto before crossing to the west. Here's a little review so far.

 

While for the Trans Labrador Highway it's kind of mandatory to every winter travel itineary to be stuck in a blizzard at least once, it was not so funny any more for us to be stuck in Quebec once again,. Another day on a service station with too much coffee.

 
Once we were on the road again, we skipped the cities of Quebec and Montreal to explore a little more of Quebec's North and visit the mushers who used to work with Nico in summer.
Mid/end of March it is still winter in North Quebec. As the rosebushes put Sleeping-Beauty's castle into a deep and long sleep, the snow did for example in Tadoussac. Rivers are ski-doo highways and lakes vast snow deserts. Every now and then you see tiny ice fishing huts. And sometimes people had car races going on. We parked Yeti in the pool position of a racing parcours on the lake for a photo but did not trust the ice and our weight (Nico always reckons, my stuff's too heavy) to go for a whole lab.


At Lac St. Jean, Matthieu had turned an old Boulangerie into a very cute Hostel. We had it to ourselfs and enjoyed a shower and a nice meal with him and his girlfriend. Thanks you

Auberge de Jeunesse Du Lac St-Jean.

Next destination was Expedition Wolf, where Elaine worked for the winter together with 270 rescue Huskies. A very nice kennel north of Montreal and Mont Tremblant.

 

After that we could not help but visit cities again. After a sunny but icy cold stopover in Ottawa we followed the friendly invitations by Marcus & Taylor as well as Jagna & Stick to Toronto. We stayed for some exciting days of lovely dinners, sightseeing, shower and laundry and city flaire. Also Yeti got some rest in a warm underground parking spot. All of a sudden everything was cosmopolitan and fancy again, hipsters, art galleries, architecture. The more of a contrast it was to join the annual christmas tree bonfire at Toronto Island. For the islanders it's tradition to drag the christmas tree to Ward's Island's beach on March 21st, while the island band is playing and then throw them into the fire, the trees.Great fun for young and old, except for Tyler :-) Also the islanders don't care much that it's forbidden to drink in public. And we needed a little sip to keep us warm, because while we had nice spring weather during the day, this evening the temperature did drop to canadian winter again.

The coming day we almost lost our fingertips to the frost, when saddeling Yeti again. For the underground parking we had to take off the roofrack and all the stuff from the roof, big cities are not made for nomads like us.
The nomad life that followed was as exciting as crossing the Nullabor, even though there were some trees and bends in the road. But it took ages to move a centimeter or two on the map on the way to the West.

Trans Labrador Highway

 *english version below*

 

 

-10° Celsius als Tagesdurchschnitt ist uns seit diesem Winter nicht mehr fremd und entsprechend optimistisch sind wir was unsere nächste Reiseetappe angeht. Wir haben uns in den Kopf gesetzt den berüchtigten Trans Labrador/Quebec Highway zu fahren. 2000Km durch die Eis und Schneewüste von Neufundland durch Zentrallabrador nach Quebec.

 

 

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Abschiedroutine

 *english version below*

 

 

Die letzten 3 Monate sind schon wieder wie im Fluge vergangen. Ich bin kaum zum Schreiben gekommen da ich neben der Werkstatt nun auch die Nachtdienste im Marble Inn übernommen hatte.

 

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Entdecke Neufundland

*english version coming soon*

 

Wintersport mit all seinen Facetten hat mich seit jeher magisch angezogen. Ob Winterwandern in Zentralnorwegen, Lappland, Alpin in den Alpen oder die heimischen Gewässer im Februar, der Winter ist keine Jahreszeit die mich abschreckt. Im Gegensatz zu Stephanie.

 

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Arbeitseifer

 *english version coming soon*

 

Schon bei unserem Vorstellungsgespräch hatten wir ein gutes Gefühl. Das Marble Inn Resort ist in einer traumhaften Kulisse gelegen, hat eine Angestelltenunterkunft und Arbeitplätze für uns beide.

Ich werde als Hausmeister und Möbelbauer, Steph als Marketingassistentin und Servicekraft arbeiten.

 

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Inseltraum

*english version coming soon*

 

Mit Mühe und Not konnte ich meinem Allgemeinwissen abringen, dass Neufundland zu Kanada gehört und große schwarze Hunde den selben Namen tragen. Das war es dann aber auch schon.

 

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Etappenziel

 *english version coming soon*

 

In Australien hat Paul, der Boss der Rinderfarm auf der wir 6 Monate gearbeitet haben, uns immer davor gewarnt zu viele Pläne zu schmieden. „Leben ist das, was passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu machen!“

 

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Wilde Schönheit

*english version coming soon*

 

Das Fotografieren ist ein wichtiger Bestandteil unseres Reisealltages. Natürlich nicht nur um mit den Bildern berühmt zu werden, sondern auch der Erinnerungen wegen;-) Zudem freuen wir uns jeden Abend darauf die gemachten Aufnahmen im Yeti am Laptop anzuschauen und auszuwerten. So sehr wie wir das knipsen lieben, so sehr lassen wir uns auch gern von guten Fotos verführen. Oft genug kam es vor das wir ein Bild von einem Ort auf de Welt sahen und uns einig waren dort einmal hin zu müssen.

 

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Frischer Wind

 *englich version coming soon*

 

Die letzten 14 Tage haben uns viel Spass gemacht und unseren Lieben die Wartezeit für das nächste Wiedersehen um 6 Monate verkürzt. Zudem saß das Urlaubsgeld bei Reiner und Marina ein bisschen lockerer uns so haben wir mal wieder Mahlzeiten gegessen die wir uns allein nicht geleistet hätten. So verabschieden wir uns am Montrealer Flughafen bemerkenswert tränenarm von Stephs Eltern um uns noch einmal in das Stadtzentrum vorzuarbeiten.

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Urlaub im Urlaub

 

*english version below*

 

Meiner Meinung nach „erfährt“ man Kanada am besten mit einem Wohnmobil. Man ist flexibel, unabhängig und hat sein Hab und Gut dabei, ohne täglich ein- und ausräumen zu müssen. Daher holen wir auch für die Lausitzer einen Camper, um ihnen in den nächsten 2 Wochen unseren „Lifestyle“ näher zu bringen.

 

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Toronto Zeit

 *english version below*

 

Seit Verlassen des Yukons war Toronto unser großes Etappenziel auf dem Weg nach Osten. Zum einen weil Stephanies Eltern uns hier in Kanada für 14 Tage besuchen kommen aber auch weil mein Cousin und Freunde von Freunden hier wohnen, die wir besuchen wollen.

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Parken verboten

*english version below*

 

Wenn man sich die Karte von Kanada anschaut dann stellt man fest das die gesamte Nordhälfte des Landes so gut wie unbewohnt und unbefahrbar ist. Mehr als ein Drittel der Kanadier leben entlang der Grenze zu Amerika im Südlichen Teil des Landes. Und davon leben nochmal die Hälfte der Menschen in oder um Toronto. Seit wir Winnipeg verlassen haben bekommen wir das deutlich zu spüren das wir uns schon lange nicht mehr in der Wildnis befinden.

 

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Schlammiges Wasser

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Auch wenn die Leute in Saskatchewan die Werbetrommel für ihr Bundesland rühren und uns beschwören doch die interessanten Seiten des Flachlandes zu sehen, habe ich nun langsam die Nase voll von Weite und Getreide.

 

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Wie zu Hause

*english version below*

 

Wie die meisten Leute die ich kenne, dachte ich immer Kanada besteht aus purer Wildnis und unüberwindlichen Bergketten. Alle Bilder die ich in Dokumentationen und Berichten gesehen habe zeigten immer nur die Traumregionen in British Columbia und dem Yukon.

 

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Immer Ostwärts

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Unser Reiseziel für die nächsten Wochen stand schon vor unserem Arbeitsbeginn im Yukon fest. Stephanies Eltern kommen uns nämlich hier in Kanada besuchen. Allerdings nicht in die Rockie Mountains sondern nach Ontario um den berühmten Indian Summer zu bestaunen. Das passte ausgezeichnet zu unseren Reiseplänen, Kanada von West nach Ost zu durchstreifen und so heisst es für die nächsten Wochen „Immer ostwärts“.

 

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Der Winter kommt

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Am 28.05.2006 hatten wir den letzten Schneefall des vergangen Winters. Am 28.08.2016 hatten wir den ersten Schnee des kommenden Winters. Das entspricht genau den 3 Monaten die Steph und ich hier im Yukon verbracht haben. Die Zeit verging wie im Fluge denn wir haben uns die Freien,- sowie die Arbeitstage nie langweilig werden lassen. Ein besonders großes Danke verdienen aber unsere liebgewonnenen Kollegen, die Saisonarbeiter sowie die Einheimischen die uns mit unbezahlbaren Outdoor-Insidertips eine unvergessliche Zeit hier in Carcross beschert haben.

 

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Leg dich nie mit Mushern an...

Wir sind nun schon eine Weile im Yukon und merken stetig wie sich dieser nördliche Landstrich verändert. Die Nächte werden deutlich kürzer und kälter und die Bäume und Pflanzen verändern ihre Farben. Der Herbst kommt nach nur 3 Monaten Sommer mit großen Schritten und bringt den Winter mit. Für uns und andere Angestellte von Caribou Crossing heisst es, das wir uns langsam aber sicher auf das Saisonende einstellen müssen.

 

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Yeti Tune Up

*english version below*

 

Mittlerweile sind wir mit unserem L300 „Yeti“ schon mehr als 10000Km gefahren. Daher war es mal Zeit für einen anständigen Service, denn die Traggelenke, Bremssteine, Ventile einstellen und andere Kleinigkeiten, machten sich auf den rauen Yukon-Strassen schon bemerkbar.

 

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Stadtkinder

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Auch wenn wir die Landschaft und die Möglichkeiten zu Wandern und zu Paddeln in vollen Zügen genießen, sind wir Ex-Großstadtbewohner und brauchen ab und an einen Fastfood-Burger, eine Bar und einen Kinobesuch.

 

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Freizeitgestaltung

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Wir sind nun schon seit gut 2 Monaten im Yukon und versuchen natürlich so viel wie möglich zu arbeiten um unsere Reisekasse aufzustocken. Dennoch haben wir ab und an auch freie Tage die man hier recht einfach gestaltet. Da die kulturellen Anlaufstellen hier überschaubar und an einem Tag zu bewältigen sind, ist die Wochenendbeschäftigung Nr.1 das Wandern.

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Wie man ein Musher wird...

*english version below*

 

Komischerweise fühlten wir uns ein bisschen befreiter als wir der Northern Rockie Lodge abgesagt hatten. Zugegeben, die ausgedruckten Jobangebote der Watson Laker Arbeitsvermittlung taten Ihr übriges aber seit wir die Grenze zum Yukon überquerten hat sich, durch die unglaubliche Freundlichkeit der hiesigen Menschen, eine gewisse Gelassenheit eingestellt.

 

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Entscheidungen

*english version below*

 

Tatsächlich hat sich mein Bauchgefühl dieses mal ein bisschen vertan. Die Northern Rockie Lodge in Muncho Lake ist zwar ein wunderschön gelegenes Plätzchen Erde und bietet, wie wir erfreut feststellten, auch Jobmöglichkeiten ABER es ist wider erwarten nicht das wonach wir gesucht haben...

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Alaska Highway

*english version below*

 

Wenn wir unterwegs sind dann lassen wir uns gern von unseren inneren Stimmen leiten. Ob in der Mongolei oder in Russland, wir haben es nie bereut unsere Entscheidungen spontan und nach unserem Bauchgefühl zu fällen.

 

 

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Frostbeulen

*english version below*

 

Auch wenn wir für die Arbeit im Meadow Lake Fish Camp „nur“ Kost und Logie bekommen haben, müssen wir irgend wann mal arbeiten.

 

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Kinder des Waldes

*english version below*

 

Zugegeben, wir sind noch immer ein bisschen orientierungslos.. Wir haben uns so sehr beeilt aus Vancouver raus zu kommen, dass wir gar nicht darüber nachgedacht haben wo wir eigentlich hin wollen.

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Landstreicher

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Nach 14 teuren Tagen in Vancouver konnten wir es kaum erwarten endlich mit unserem Yeti aufzubrechen.. das uns aber in Metropolen-nähe noch immer jeder an den Geldeutel will schockierte uns ein bisschen.

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Darf ich vorstellen: Yeti

*english version below*

 

Auch wenn Vancouver sich wettertechnisch von seiner schönsten Seite zeigt, bekommen wir langsam genug vom Geld fressenden Aufenthalt in der Großstadt. Die nötigen bürokratischen Hürden wie Steuer,- bzw. Sozialversicherungsnummer (in Kanada wird diese SIN genannt und zum offiziellen Arbeiten benötigt), Bankkonto eröffnen (CIBC Bank) und Telefonkarte (Chatr) besorgen, haben wir schon in den ersten 2 Tagen erledigt. Jetzt hieß es für uns einen fahrbaren Untersatz zu finden.

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Die schönste Stadt der Welt

*english version below*

 

Auch wenn ich mir ggf den Groll vieler Vancouver-Fans aufhalse, muss ich gestehen, dass Vancouver durchaus hübsch gelegen ist und die Kombination aus Meer und Bergen eine tolle Ansichtskartenoptik macht, aber im Endeffekt ist es, meiner Meinung nach, eine Großstadt wie viele andere. Dieser Eindruck mag daran liegen das wir in einer der übelsten Gegenden der Stadt untergekommen sind.

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Abschied

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...ist nicht immer einfach. In unserem Fall fiel er dann aber nicht all zu schwer, auch wenn unsere Mütter und Väter das nicht gern hören ;-).

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Kanada [ˈkäänada]

*english version below*

 

Vor 6 Jahren sind wir nach Australien gegangen. Vor 3 Jahren sind wir zurück nach Deutschland gekommen. Wir waren also gute 3 Jahre unterwegs. Man sollte meinen das wir durchaus genug Erfahrung haben, um ein weiteres Jahr Work & Travel in Kanada einfachst meistern zu können...

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Land in Sicht

Nach den Entspannenden Tagen in Finnland werden wir die Unruhe die uns seit der Einreise in die EU beschlichen hat, leider nicht mehr los und so fahren zielgerichtet ,aber auch ein bisschen wehmüttig in Richtung Estland…

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Finnland,Heilland!?

Unsere erste Nacht im Wald auf EU Territorium fühlte sich nicht viel anders an als die Nächte zuvor in den Wäldern Russlands. Nun ja, ein bisschen mulmig war uns schon zu mute, denn wir waren uns nicht sicher ob das Wildcampen in Finnland erlaubt sei.

 

 

 

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Einfach Rein

„Wie lange wollen sie in Finnland bleiben?“, „Nur ein paar Tage!“, „Gut, dann interessiert mich der Import ihres Fahrzeuges nicht!“ Mit diesen 3 Sätzen war der offizielle Import unseres Australischen Fahrzeuges in die EU erledigt.

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Planänderung

Das Pläne nicht immer funktionieren ,mussten nicht nur wir lernen, sondern auch diejenigen die zu Hause auf uns warten. Gut 6 Monate sind wir nun schon unterwegs und bislang war Spontanität das beste Rezept für ungewöhnliche Erlebnisse.

 

 

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Bullenstaat

Wenn man Reiseberichte von verschiedenen Autoren über Russland ließt, dann stellt man schnell fest, dass die Wenigsten auch nur ein gutes Haar an diesem Land lassen. Korruption und unfreundliche Menschen sagt man Russland nach. Weder das eine noch das andere ist uns auf unserer Reise bislang begegnet.

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Boxenstops

Nach den faulen Tagen am Baikalsee hieß es für uns erstmal Strecke machen. Auch wenn wir uns gegen die BAM entschieden und damit eine Woche gespart haben, sitzt uns nun die Zeit ein bisschen im Nacken. Wir haben 3 Wochen bis unsere Visa auslaufen und mindestens 6500km zu bewältigen. Die Straßen sind gut genug dafür, trotzdem gibt es keinen Grund zu bummeln.

 

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Mütterchen Russland

Sibirien. Für den normalen Mitteleuropäer klingt das nach Kälte, Wölfen, Wäldern und Strafgefangenenlager. Auch mein Wissen über den Teil Russlands, der die Größe ganz Europas hat, beschränkte sich auf nicht viel mehr. Sibirien bedeutete für mich aber auch schon immer Fremde und vor allem Abenteuer.

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Grenze - Los

Vor der Grenzüberquerung Mongolei-Russland hatte ich am meisten Bammel. Spukgeschichten von mehrtägigen Wartezeiten und unfreundlichen Beamten, die nur Dollarnoten in den Augen haben, geisterten mir im Kopf rum. - Alles Quatsch! Ich kann mir vorstellen, dass es vor Jahren mal so gewesen sein könnte. Aber was auch immer dazu berichtet und geschrieben wurde, können wir in keiner Weise bestätigen.

 

 

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Bye Bye Mongolei

4 Tage nach Sarahs Abschiebung, klappte die Einreise ohne Probleme. Mit ihr kamen unsere Pässe und noch ein weiteres Teil, das Martin für die Reparatur des Tigerbus benötigte, an. Das Blatt schien sich zu wenden. Selbst der Regen, der seit unserer Rückkehr in die Hauptstadt wie eine graue Glocke über Ulan Bator hing, verflüchtigte sich. Noch am selben Tag begannen wir Martins Getriebe zusammen zu bauen, um nicht noch mehr Tage von unserem Russlandvisum zu verlieren.

 

Die Mongolei hat mich mehr überrascht, als ich gedacht hatte. Vielleicht kamen mir die Weiten der Gobi nach dem dicht besiedelten China noch größer vor. Vielleicht aber auch auch nicht, denn selbst für Australische Maßstäbe ist die Mongolei so abgeschieden, dass einem die Spucke weg bleibt. Auch die Ursprünglichkeit seiner Bewohner und die lebendige Nomaden-Tradition machte die Mongolei zu einem ganz besonderen Erlebnis. Unter Überland-Reisenden nennt man die Mongolei den größten Campingplatz der Welt. Für wahr. Und wenn man Glück hat, dann gesellt sich vielleicht mal ein aus dem Nichts erscheinender Nomade zu einem ans Lagerfeuer oder treibt morgens seine Ziegen ums Camp.

Ich hoffe, dass die Bürokratie und Willkür, mit der wir wir in UB Bekanntschaft machen mussten, diesem unfassbar abwechslungsreichem und schönen Reiseziel nicht abträglich ist und der auf Bodenschätzen beruhende aufkommende Reichtum der Mongolei zu Gute kommt und nicht das Gegenteil bewirkt.


Die Mongolei hat so viele Naturwunder, dass man ein ganzes Jahr nur mit dem Erkunden der abgelegensten Winkel hier verbringen könnte. Für mich steht fest, dass dies nicht der letzte Besuch war. Man könnte die Mongolei z.B. prima in eine Ukraine/Kasachstan-Runde einflechten ;-)

 

Winke Winke, Euer Nico

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Abgewiesen

Von wegen Abschluss. Keine 24 Stunden nachdem wir Shorty aus dem Dreck schaufeln mussten, bekamen wir wieder einmal einen Anruf mit einer Horronachricht.

Sarah sollte an diesem Tag mit einem VW Syncro-Getriebe im Gepäck und unseren Pässen in der Handtasche in Ulan Bator landen. Das tat sie auch. Nur dass die mongolischen Immigrationsbeamten der Meinung waren, dass es für Sarah an diesem Morgen kein Visum bei Ankunft geben sollte. Sie wurde kurzerhand abgewiesen und in den nächstbesten Flieger gesteckt. Laut Martin dauerte das keine 30 Minuten und nicht einmal der deutsche Konsul konnte die Situation klären, da sein Anruf von den Beamten ebenfalls rigoros abgewiesen wurde.

Die Details dieser Behördlichen Absurdität bekamen wir später von einem am Boden zerstörten Martin zu hören. HIER könnt das Desaster aus der Sicht von Martin und Sarah nachlesen.

 

Offensichtlich soll es uns nicht vergönnt sein, Russland in Ruhe zu durchstreifen. Erst läuft unser 3- Monatsvisum aufgrund der Verspätung in China ab, dann werden wir in der russischen Botschaft in Shanghai abgewiesen, unsere Pässe bleiben beim Zoll stecken und nun das.
Der Plan am 3. August nach Russland zu reisen war wieder einmal hinfällig. Egal welche Szenarien wir durchspielten, unsere Pässe würden nicht mehr rechtzeitig in der Mongolei ankommen, damit wir volle 4 Wochen für Russland haben würden. Wenn Sarah einen erneuten Versuch unternimmt nach UB zu fliegen, dann nur mit einem von der mongolischen Botschaft in Berlin abgesegneten Visum. Dieses zu beantragen dauert aber mindestens 3 Tage plus Rückflug. Und auch das Schicken der Pässe würde länger als eine Woche dauern und wäre zeitlich ungewiss. Mit gesenktem Kopf sitzen wir an diesem Abend in Raum 213 des Sod Hotels in Ulan Bator.

 

Schon am nächsten Tag sieht die Welt nicht mehr ganz so trüb aus. Sarah war mittlerweile wieder in Berlin angekommen und vollkommen übermüdet direkt zu Aeroflot gestapft, um den Verbleib ihres Gepäcks zu klären.
Das Unglaubliche schien wahr zu werden. Das Gepäck/Getriebe war näher, als wir dachten, denn als Sarah binnen 30 Minuten ohne Ticket mit dem nächstbesten Flieger abgeschoben wurde, war ihr Gepäck nicht mitgeschickt worden und stand noch in UB. Keine 20 Minuten nach Erhalt dieser Neuigkeit saßen Martin und ich im Auto auf dem Weg zum Flughafen und uns wurde tatsächlich der Rucksack mit dem Getriebe ohne Fragen ausgehändigt. *geil*

 

Nun musste nur noch geklärt werden, wann und wohin Sarah kommt und wie wir unsere Pässe bekommen. Aber auch das klärte sich schneller als gedacht, innerhalb der folgenden 24 Stunden.

Denn als die Beamten der mongolischen Botschaft in Berlin Sarahs Geschichte hörten, hatten sie Mitleid und gaben ihr ein Expressvisum innerhalb von 20 Minuten ohne Extrakosten. Damit war auch unsere Passsituation geklärt, denn mit einem abgesegneten Mongoleivisum, unseren Pässen im Hangepäck, aber vor allem KEINEM Getriebe im Übergepäck, sollte Sarahs Einreise nichts mehr im Wege stehen.

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Kultur Pur

In China gab es Momente, in denen ich das Gefühl hatte, die Zeit wolle gar nicht vergehen. Das endlose Warten auf behördliche Entscheidungen und das beklemmende Hostelzimmer in Shanghai haben manche Tage lang werden lassen. Hier in der Mongolei ist das ganze Gegenteil der Fall. Die Zeit vergeht wie im Fluge, die Dinge die man sieht und erlebt sind so vielseitig, dass ich nicht mal weiß, wie ich sie alle aufschreiben soll.

3,5 Wochen sind wir schon hier und haben so viel erlebt. Aber wenn ich mir unsere Karte anschaue, dann haben wir gerade mal ein drittel dieses so fremden Landes gesehen bzw. befahren.

 

Ich weiß nicht wie es euch geht. Wenn mir früher jemand etwas über die Mongolei erzählt hat, schienen das Geschichten aus einem unglaublich weit entfernten Land zu sein. Doch nun bin ich hier und erlebe die Großherzigkeit der Mongolen, ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit ganz nah und direkt. Es ist unglaublich. Manchmal überlege ich, was ich zu Hause mit dem Geld, das diese Reise kostet, hätte machen können. Aber wenn man durch ein beliebiges mongolisches Dorf fährt und von den Einheimischen angelächelt oder gar eingeladen wird, weiß man, dass man sich solche Dinge zu Hause nicht kaufen kann.

Um so schwerer fiel es uns, irgendwann wieder Richtung UB und damit dem Ende unserer Mongoleireise entgegen zu fahren.

 

Was der Uluru für Australien ist, ist das Erdene Zuu Khiid Kloster für die Mongolei.

Natürlich stoppten auch wir für ein obligatorisches Bild an der am meisten fotografierten Sehenswürdigkeit der Mongolei. Allerdings waren wir geführte Touren, westliche Touristen und Souvenirhändler gar nicht mehr gewohnt und verweilten daher nicht allzu lange in Karakorum, der ehemaligen Hauptstadt der Mongolen.
Stattdessen hatten Rolf und Bettina noch einen Tipp und hatten etwas in unserer Karte markiert, wo hin wir nun navigierten. Eine Klosterruine, die malerisch zwischen Bergen liegt und von Ausländern bislang unentdeckt ist, da sie in keinem bekannten Reiseführer gelistet ist. Dummerweise waren auch die Wege zur Klosterruine kaum erschlossen und ruinös. Und so kam es, dass wir Black Beauty bis zu den Achsen in einer Auswaschung versenkten und dann mehrere Stunden schaufeln und hochbocken mussten. Ein schöner Abschluss für unser Off-Road-Abenteuer-Mongolei.

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Unausgetretene Wege

 Die Fahrt gen Westen dauerte länger als wir erwartet hatten und so drehen wir vom Khövsgül Nuur Richtung Süden ab um peu á peu zurück nach Ulan Bator zu kommen.

 

Mittlerweile erreichte uns die Nachricht, dass unsere Pässe vom Zoll freigegeben wurden und mit frischen Russlandvisa zurück geschickt werden können. Parallel dazu war Sarah von der Tigerbuscrew nach Berlin geflogen, um ein Getriebe für den T 3 zu organisieren und so bot sie an, unsere Pässe auch gleich wieder mit zurück in die Mongolei zu bringen. Das passt perfekt - dachten wir! Mit der Erleichterung am 3. August offenbar planmäßig in Russland einreisen zu können und ganze 30 Tage Zeit zu haben, um dieses Riesenland zu durchqueren, fiel uns das Fahren auf den Stock-und-Stein-Pisten gleich gar nicht mehr so schwer. Endlich schien mal ein Plan zu funktionieren.

 

Ich muss zugeben das mich, nach dem optischen Genuss der Khövsgöl Nuur Region, die sanften Hügel und baumlosen Berge der Zentral Mongolei nicht mehr so beeindruckten, wie es noch vor 3 Wochen der Fall war. Wir hatten viele solcher Gegenden in der Nord-Gobi gesehen. Aber die Mongolei wäre kein so beliebtes 4x4-Reiseziel, wenn es überall gleich aussehe. Und so hat sie im Austausch für bewaldete Berge z.B. idyllische Ger-Siedlungen im Angebot.

 

Unser Reiseführer hatte nicht viel über die Provinz Arkhangai zu berichten. Aber wir bewegen uns gern auf unausgetretenen Wegen und unser Navi zeigte uns ein paar klitzekleine Hirtentracks an, die zwar nicht auf der herkömmlichen Papier-Karte verzeichnet waren, auf denen wir uns aber anscheinend direkt durch die Berge zum Terkhiin Tsagaan Nuur-See vor arbeiten können, um dann weiter nach Karakorum zu reisen.

 

Arbeiten ist übrigens das richtige Wort, denn ganz ohne Hürden schafften wir es nicht die 300km zurück zu legen. So fuhren wir uns mitten im Bergdorf Dshargalant im Dorfbach fest, der tiefer war, als ich erwartet hatte. Glücklicherweise passierte das Malheur genau vor der Jurte eines Ural-fahrenden Holzfällers, der sich gegen die Zahlung von 8 Schokoriegeln bereit erklärte, unseren LandCruiser aus dem Dreck zu ziehen.

Am selben Abend wurden wir übrigens von einer mongolischen Familie zum Lammspieß-Essen eingeladen und trafen unerwartet Rolf und Bettina wieder. Nichts ist alltäglich, erst recht nicht der Reise-Alltag in der Mongolei.

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Die Strassen der Mongolei

Wir haben noch etwa 14 Tage bis zur Einreise in die ehemalige Sovietunion. Durch die Abschleppaktion hatten wir unseren Plan, direkt von der Wüste im Süden ins Altai-Gebirge im Westen der Mongolei zu fahren, geändert. Hinzu kommen die schlechten Straßenverhältnisse und so reicht die Zeit nun nicht mehr aus, um bis an die Grenze zu Kasachstan zu fahren.

Aber halb so wild, das heben wir uns für das nächste Mal auf. Diesmal beschlossen wir in Richtung Nord-Westen, in die Region um den Khövsgöl Nuur zu fahren.

 

Der Khövsgöl Nuur wird die Blaue Perle der Mongolei genannt und grenzt im Norden an Süd-Sibirien. Als ich las, dass es in der Region Wölfe, Bären, Rentiere und Bergziegen geben soll, dazu schneebedeckte Berge und endlose Wälder, klang es für mich, wie eine Beschreibung Alaskas.

Als dann die ersten Berge am Horizont auftauchten, war es um mich geschehen. Tatsächlich denke ich, kann es die Region um den zweitgrößten See der Mongolei durchaus mit Alaska oder Kanada aufnehmen. Auf unseren Bildern kommt die wahre Schönheit dieses Landstriches trotz schönstem Wetter nicht in dem Glanze zur Geltung, in dem wir sie erleben konnten.

 

Für den grenznahen Norden des Sees benötigt man eine Grenzgenehmigung. Doch wir passierten Mörön, dem einzigen Ort neben UB der die Genehmigungen ausstellt, an einem Sonntag und hatten so wie so keine Reisepässe. Daher konnten wir den 136 km langen See leider nicht umrunden. Dafür fuhren wir so weit es ging am Westufer hinauf (nicht nur auf der Karte, sondern auch in Höhenmetern, von wo wir einen tollen Ausblick über die Größe des Khövsgöl Nuur hatten), um am nächsten Tag ein Stück an der Ostseite gen Norden zu fahren. Leider ist die Straße am Ostufer - wenn man sie denn so nennen will - in so schlechtem Zustand, dass uns trotz Durchschnitts-Schnecken-Geschwindigkeit von 17 km/h eine Blattfeder am armen LandCruiser gebrochen ist. Um das zu beheben müssen wir erstmal zurück nach UB humpeln. *kotz*

 

Es ist nicht das erste Mal, dass unser Auto einen Tribut an die Straßen der Mongolei zahlen muss. Auf einem Track zwischen Bulgan und Bayankhangai brach uns die Ersatzradhalterung an 3 Stellen, was von einem findigen Schweißer in Bulgan wieder behoben werden konnte.
Und eine gebrochene Batterie-Halterung konnte ich nach Bush-Mechaniker-Manier selbst mit Draht und Zange fixieren.

 

Laut Aussage von anderen Reisenden sollen die Straßen in Russland in akzeptableren Zustand sein, so dass ich mir nicht den ganzen Wagen mit Ersatzteilen aus UB vollstopfen muss. Außerdem sind wir im Vergleich zum Tigerbus (www.tigerbus.de) noch gut dran.

 

Alles Gute, Nico

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Pleiten, Pech und Pannen

Erfreulicherweise erreichen wir einen Tag nach der Trennung von Andi und Konny den kleinen Wüstenort Guchin Us. Von hier aus gelingt es uns das erste mal seit langem eine Telefonverbindung nach Deutschland aufzubauen.

 

Unsere Pässe haben wir vor gut einer Woche an König-Tours geschickt, aber die Agentur, die sich um unsere Russlandvisa kümmern soll, hat noch immer nicht von sich hören lassen.

Als mir die Mitarbeiterin am Telefon erzählt, dass unsere Pässe noch gar nicht angekommen sind, wir mir auch klar warum.

 

Martin gelingt es, via umprogrammiertem USB-Modem eine Verbindung zum Internet herzustellen und so kann ich meiner Mutter eine Email schicken, mit der Bitte den verbleib unserer Pässe zu recherchieren.

 

Als sie uns zurück ruft kommt die Horrormeldung. Unsere Pässe stecken beim deutschen Zoll fest. Laut Aussage der Beamten dort soll nun eine Zollnummer beantragt werden, was bis zu 3 Wochen dauern kann. Es ist der 18. Juli, wir wollen am 3. August nach Russland reisen und der Zoll erzählt uns, dass er unsere Pässe nicht raus rücken will. Schöner Mist.

 

Da wir noch immer in der Wüste sitzen und nur selten die Möglichkeit haben zu telefonieren oder Emails zu schreiben, muss meine Mutter erstmal weiter als deutsche Außenstelle fungieren und uns via Satellitentelefon auf dem Laufenden halten.

 

Trotz schlechter Nachrichten rumpeln wir weiter Richtung Norden. Die Landschaft ändert sich dramatisch im Stundentakt. Mondlandschaften, Sandebenen und Bergketten wechseln sich ab, machen uns aber das Vorwärtskommen schwer. Ein weiterer Tag „versickert“ im Wüstensand und als uns bei einer Windböe in der Nacht eine Naht am Dachzelt reißt ist unsere Laune im Keller.

 

Tage nach Erhalt der Schockmeldung sieht die Welt aber schon wieder anders aus.

 

Meine Mutter und Frau Müller von König-Tours haben ganze Arbeit geleistet und es irgendwie erwirkt, dass der Zollprozess „beschleunigt“ werden kann. Hoffentlich schnell genug, dass wir unsere Pässe rechtzeitig wieder in den Händen halten, um nicht ohne Identifikationsdokument in der Mongolei stecken zu bleiben.

 

Pünktlich mit Erreichen des Ortes Arvaikheer und damit der Asphalt-Zubringerstraße nach UB gibt das Getriebe vom Tigerbus endgültig auf. Wir können von Glück reden, dass er es aus eigener Kraft bis hierher geschafft hat.

 

Da Arvaikheer keine wirkliche Metropole ist und uns nicht Wohl dabei ist, Martin hier zurück zu lassen, damit er mit Glück vielleicht einen Transport nach UB findet, beschließen wir, ihn bis nach UB zu schleppen.

 

Shorty hat mit seinen 90 PS arg zu tun den 3,3 Tonnen Bus die zerfurchte Betonstraße entlang zu ziehen. Aber nach 13 Stunden und 400 KM parken wir den Tiger in seiner vorerst finalen Position auf einem von Albert organisierten bewachten Parkplatz mitten in einem Wohngebiet von UB. Von hier aus sollte es Martin leichter fallen, die Reparatur zu organisieren.

 

Die letzten Tage hatten es in sich. Drückt uns die Daumen, dass von nun an alles glatt läuft und die Sterne für den Rest der Reise günstiger stehen.

 

So weit, Nico aus Ulan Batar, Mongolei

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Getrennte Wege

In den letzten 3 Tagen sind die Geräusche in Martins Getriebe immer schlimmer geworden, so dass er beschließt, auf schnellstem Wege zurück nach Ulan Bator zu kommen.

 

Da wir wider erwarten 5 Tage gebraucht haben, um zu den Dünen zu gelangen, unsere Reisezeit in der Mongolei dadurch auf 2 Wochen geschmolzen ist und wir noch wichtige Visa-Papiere via Email nach Deutschland schicken müssen, beschließen auch Steph und ich nicht weiter in die Wüste vorzustoßen sondern zusammen mit Martin zur nächst größeren Stadt zu fahren.

 

Andi und Konny sind hingegen hin und her gerissen ob sie mit uns kommen oder weiter in der Gobi reisen, da es noch Ziele gibt, die sich die beiden gern anschauen wollen.

 

Nach vielen Hin,- und Her-Überlegungen wirft Andi schließlich eine Münze.

 

Es ist ein komisches Gefühl den Troopy von Andi und Konny davon fahren zu sehen. In den letzten Monaten haben wir eine Menge zusammen durch gemacht, viel diskutiert, viel geschwitzt,viel abgewogen aber vor allem viel gelacht. Da wir nun aber unterschiedliche Ziele im Mongolei-Sightseeing haben, trennen sich unsere Wege vorerst.

Wenn mit unseren Russlandvisa alles klappt, dann reisen die Zwei eine gute Woche nach uns aus der Mongolei aus, daher bestehen reelle Chancen, dass wir uns in Russland wieder treffen. Wir werden sehen...

 

Nun gilt es aber erstmal den Tigerbus Richtung Zivilisation zu bringen und so tuckern wir zusammen mit flotten 45 km/h Richtung Nord-Gobi.

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Wüstenschiffe

Nach einem weiteren Tag in UB haben wir alles nötige repariert und organisiert, um endlich die Mongolei zu erkunden. Mit mittlerweile 3 Fahrzeugen steuern wir die A 201 Richtung Zentral-Gobi an. Schon nach wenigen Kilometer stellen wir fest, dass die laut Karte als Autobahn gekennzeichnete Route nicht viel mehr ist als eine Schlaglochpiste die unsere Reisezeit extrem verlangsamt.

 

Andi hatte gelesen, dass es auf unserem Weg in die Gobi eine Felsformation geben soll, die Mineralquellen und Höhlen zu bieten hat und da wir nur mäßig schnell voran kamen wurden diese als Tagesziel auserkoren.

 

Baga Gazarin Chuluu sticht tatsächlich aus den Weiten heraus wir der Löffel aus der Eiscreme. Die bizarren Formationen erinnern mich ein Wenig an die Bugles Bungels in Nordwest-Australien nur dass es hier kein Gebirge sondern nur Wüstensand drum herum gibt.

 

Es soll doch mal einer behaupten das die Wüste ein langweiliger und unansehnlicher Ort sei. Steph ist ganz verzückt über die unzähligen Tierarten die in der Gobi unseren weg kreuzen. Von den üblichen Schaf,- und Ziegenherden; über unzählige Kamele die hier als Reit und Transporttiere genutzt werden; über Pikas, Hasen ähnliche Geschöpfe die bei Gefahr pfeifen wie eine Horde Bauarbeiter wenn ein Minirock vorbei läuft bis hin zu Grashüpfern die klappern wie meine Laptoptastatur, wenn sie von Grashalm zu Grashalm hüpfen.

 

Schon seit ich Klein bin, wollte ich in die Wüste Gobi mit all ihren Wundern. Um so aufgeregter bin ich, als wir Yolyn Am erreichen. Yolyn Am ist eine Schlucht in deren Tiefen ganzjährig Eis liegt. Allerdings ist diese nicht so leicht zu erreichen und so tauschen wir die Autos gegen Mongolische Bergpferde und Reiten dem Eis entgegen.

 

Naja, so richtig getauscht haben wir die Autos nicht. Yolyn Am ist mittlerweile ein Touristenmagnet und gegen eine Gebühr von 10.000 MNT (Mongolische Tögrög) kann man dort ein Pferdchen inkl. Führer mieten. Interessant war es aber trotzdem bei einer Aussentemperatur von 30°C dicke Eisschollen am Grunde der imposanten Schlucht zu sehen.

 

Leider konnte Martin den Ausflug nicht so richtig genießen, denn der Tigerbus gab unschöne Getriebegeräusche von sich und als ihm dann auch noch das Schaltgestänge bricht ist er mehr als bedient.

 

Die Reparaturen gehen bis spät in die Nacht. So spät, dass wir am nächsten Morgen erst mittags aufbrechen zu den Khongoryn Els, den Singenden Sanddünen.

 

Wir benötigen abseits der Hauptstrassen gute 2 Tage, um die etwa 100 KM von der Eisschlucht zu den Dünen zu gelangen. Dafür belohnt uns der langsame Weg mit spektakulärsten Aussichten.

 

 

Da der Weg zu den Dünen schon atemberaubend schön war, hatte ich geringere Erwartungen an die Dünen selbst, als sich aber die 300 Meter hohen Verwehungen vor uns auftürmen bleibt mir die Spucke weg.

 

In der Great Sandy Desert in Australien mussten wir über 800 Dünen mit einer Höhe von bis zu 30 Metern überqueren, daher dachte ich wir wären wenig überrascht von den Khongoryn Els.

 

Wie ein Gebirge aus Sand sitzen die Dünen in mitten der kargen Wüste. Andi, Martin und ich „sterben“ 1000 Tode bei der Besteigung der Sandmassen, aber der finale Blick über die Wüste aus 300 Metern Höhe entschädigt für alle Anstrengungen.

 

Die Singenden Sanddünen sind, meiner Meinung nach, Pflichtprogramm für jeden Mongoleibesucher. Ganz Großes Kino!

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Globetrottertreffen Ulan Bator

In den letzten Jahren habe ich meinen Geburtstag an den verschiedensten, bisweilen komischen Orten auf diesem Globus verbracht, aber dieses Jahr zieht alle Register.

 

Steph, Andi, Konni und die Tigerbuscrew sind in die Stadt gefahren, um Erledigungen für die nächsten Tage zu machen. Das gab mir die Chance, endlich mal die vielen Kleinigkeiten an Shorty zu beheben die schon lange auf meiner Liste stehen.

 

Ich genieße es, einen Tag für mich zu haben und bemerke dabei nicht wie sich zwei 10 Tonnen Expeditionsfahrzeuge in unser Camp schleichen. Die Ehepaare René und Nicol Ruckstuhl aus der Schweiz und Bettina und Rolf Sparthmann aus Deutschland sind über Russland in die Mongolei gekommen und fragen höflich, ob es denn OK wäre, wenn sie sich zu unserem Camp gesellen.

 

Natürlich konnte Steph meinen Geburtstag nicht verheimlichen und so ist die Freude meinerseits um so größer, als die anderen inklusive Albert, seinem tschechischen Kumpel Vladia, diversen Bieren und einer Sacher Torte vom deutschen Bäcker, zurück ins Globetrotter-Lager vor dem Immigrationsbüro Ulan Bator kommen und ein Lagerfeuer anzünden.Tatsächlich ist dieses mein bislang Internationalster und definitiv exponiertester Geburtstag. Kult!

 

Ich möchte mich aber auch für all den lieben Emails und SMS bedanken, die mich von zu Hause erreicht haben.

 

Wenn wir es tatsächlich noch in diesem Jahr schaffen sollten, nach Deutschland zu kommen, dann wird kräftig nachgefeiert :-)

 

Cheers, Nico

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Wieder mal Visa

Zwei ganze Tage dauerte es, die etwa 700 km von der chinesischen Grenze nach Ulan Batar (UB) zu fahren.

 

Ursprünglich sollte es direkt westlich in die Wüste Gobi gehen, da aber nichts so läuft wie wir es uns vorgestellt haben, schießen wir direkt gen Norden, um uns wieder einmal um unsere Russland-Visa zu kümmern. Der neue Plan sieht vor, dass wir unsere Mongoleivisa verlängern, dann Passkopien als Ersatzpapiere in der Deutschen Botschaft beglaubigen lassen, um anschließend unsere Pässe per Express nach Deutschland zu schicken und dort die ersehnten Visa zu bekommen.

 

Der Plan scheint dieses mal wunderbar zu funktionieren und schon am Montag Abend haben wir alles erledigt, was wir zu erledigen hatten. Zugegeben, das FedEx Büro hätten wir niemals allein gefunden, aber wie es der Zufall so will lotsen uns die Insassen eines Getiegerten-VW-Busses den Weg.

 

Das erste Mal seit Reisestart in China fühle ich mich total entspannt. Das erste Mal gibt es keine Termine, keinen Druck und keine Abmachungen mehr.Unser Reiseverlauf in der Mongolei ist vollkommen offen. Und da es nichts mehr gibt, was uns jetzt treibt und der Platz am Visabüro ganz OK ist, beschließen wir einfach noch eine Nacht in UB zu bleiben.

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Thats Mongolia - Das ist die Mongolei

Den heutigen Tag kann ich tatsächlich kaum in Worte fassen, so fantastisch scheint es, wenn ich an die letzten Stunden zurück denke.

 

Es hat tatsächlich geklappt, dass wir die Chinesisch-Mongolische Grenze überqueren durften.
Nach dem gestrigen Umtrunk mit den 4x4 Enthusiasten von FB.LIFE.COM, schliefen wir ein bisschen zu lange im Jurtencamp in der Nähe von Erenhot, so dass Shang uns mit den Worten „Grenze überqueren,jetzt!“ aus dem Bett klingelte.

 

Eine Stunde später verabschieden wir uns von unserem lieb gewonnen Guide und fahren durch das Niemandsland zwischen China und der Mongolei.

 

Die Mongolen sind an der Grenze ein bisschen unorganisierter, als die chinesische Seite. Es wird gedrängt und geraunt an den Schaltern für die Einreise. Offensichtlich haben wir uns blöd genug angestellt, denn nach 10 Minuten des Grinsens, Nickens und Nichts-Verstehens wird uns ein englischsprachiger Zollbeamter zur Verfügung gestellt. Temporäre Fahrzeugimportpapiere, Ankunftskarten etc. sind nun kein Problem mehr. Zudem treffen wir Albert wieder, ein Tscheche den wir einen Tag zuvor in Erenhot kennen gelernt hatten. Wir geben ihm gleich eine freie Taxifahrt Richtung Ulan Batar. Er studiert Mongolisch und ist daher der perfekte Fahrgast für uns. Um so leichter gestaltet sich die Organisation der Haftpflichtversicherung für die Autos und der Kauf einer Mongolischen- SIM Karte fürs Handy.

 

Leider zog sich die ganze Prozedur an der Grenze und der Kauf der Versicherung so lange hin, dass wir tatsächlich erst spät in Richtung UB (Ulan Batar) aufbrechen. Schon nach wenigen Kilometern hinter der Grenze wird aus der 3 spurigen chinesischen Autobahn ein Labyrinth aus unzähligen Tracks die in alle Richtungen zu gehen scheinen. Mit Hilfe unseres GPS und einem Tip vom Tigerbus treffen wir aber die richtige Wahl und rollen mit flotten 40 KM/H über die schlammige Piste in Richtung Norden.

 

Schon nach wenigen Kilometern wird uns klar, dass es eine lange Fahrt wird, denn durch Regenfälle wird die Beschaffenheit der „Strasse“ mit jedem Meter schlechter. Die Wüste Gobi ist ein riesiges Schlammloch.

 

Nach etwa 100 Kilometer sind gezwungen einen Wasserlauf weitläufig zu umfahren. Dummerweise haben es ein paar Mongolen mit dem Umfahren nicht so genau genommen wie wir, und so kommen uns ein paar winkende Gestalten entgegen. Albert übersetzt, dass sie ihr Fahrzeug festgefahren haben und um unsere Hilfe bitten... kein Problem.

 

2 Kilometer weiter treffen wir auf die nächsten winkenden Mongolen. Selbes Spiel, bergen, Hände schütteln und weiter und da alle guten Dinge 3 sind, treffen wir nach ein paar km auf weitere Feststecker. Nur dass diese ein wenig abseits des Tracks in mitten eines Sumpfes stecken.Wir unternehmen einigeVersuche, an deren Fahrzeug zu kommen, allerdings vergebens, denn unsere LandCrusier sind zu schwer und sinken sofort ein.

 

Ich umfahre den Sumpf weiträumig und es gelingt mir tatsächlich, dicht genug an das Fahrzeug zu kommen, um es mit meiner Seilwinde aus dem Matsch zu ziehen. Die Mongolen sind überschwänglich, bedanken sich tief und bestehen darauf, dass ich für die Rettung Geld abnehme.

 

Durch die drei Bergeaktionen ist es dummerweise sehr spät geworden, so dass wir beschließen, nur noch wenige km zu fahren. Aber auch das war zum Scheitern verurteilt. Beim Versuch, einen Weg zurück zur Hauptstarße zu finden, habe ich eine Düne übersehen und Shorty so ausgehebelt, dass sich die hinter Federung verkeilte.

 

Das zu beheben nahm auch nochmal so viel Zeit in Anspruch, dass es mittlerweile einfach zu spät war, um weiter zu fahren und so schlug Albert vor, einfach an der nächsten Jurte zu stoppen um nach einem Rastplatz zu fragen.

 

Die Gastfreundschaft der Mongolen ist weltweit bekannt und mit Albert als Übersetzer haben wir einen unvergesslichen ersten Abend bei einer mongolischen Familie, tief in der Wüste Gobi verbringen dürfen.

 

„Welcome to Mongolia“

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Wunderliches Erenhot

Das erste Mal seit wir in China unterwegs sind, fahren wir nicht mehr durch Städte, die wie Perlenketten aneinander hängen. In den letzten 2 Wochen hatte ich jegliches Gefühl für die Größe dieses Landes verloren denn durch die Industrialisierung blieb kaum ein Fleckchen Ost-Chinas vom Beton verschont.

 

Um so überraschender ist es, dass nördlich von Beijing einfach die Plattenbauten und Fabriken aufhören und endlose Steppen sich ausbreiten. Wir haben in einem  reifenfressenden Ritt die Innere Mongolei erreicht und damit das erste Mal eine Idee von dem Land, dass vor uns liegt.

 

Bevor wir aber in die Mongolei einreisen dürfen, müssen erstmal wieder Papiere geprüft und gestempelt werden.

 

Da wie immer die Mühlen er Bürokratie langsam mahlen und der zuständige Beamte offensichtlich keine Lust hat, sich mit unseren Ausreisepapieren auseinander zu setzten werden aus dem angedachten Nachmittag in Erenhot, DREI Tage.

 

Tatsächlich sind wir aber nicht mehr ganz so böse über eine weitere Verspätung, denn NAVO hat uns eine Verspätungs-Abfindung gezahlt, die unseren Finanzstatus für die Weiterreise verbessert und Erenhot ist ein Sammelplatz für Weltenbummler.

 

Natürlich treffen wir den Tigerbus und Heinz Büchler wieder, die hier auf ihre Mongoleivisa warten. Aber vor allem stoßen wir auf einen Australier dessen Geschichte es in sich hat.

 

Benji Rogers-Wilson ist auf einer Reise, die kaum mit irgendwas vergleichbar ist. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Erde auf seinem Fahrrad zu umrunden. Er ist als erster Mensch auf dem gefrorenen Eismeer von Japan aus nach Russland gelaufen. Seine Geschichten versüßen uns den zweiten Wartetag im Grenzort. Wir hatten das Glück, unveröffentlichtes Bildmaterial seiner Reise vorgeführt zu bekommen und glaubt mir, die Dokumentation seiner Reise ist mehr als sehenswert!!! Macht euch selbst ein Bild.: www.earthodyssey.net 

 

Als wir am nächsten Tag von Offroad-Enthusiasten, die sich wie kleine Kinder über unseren limitierten BJ70 freuen, zu einem Clubtreffen des, laut Shang „Größten 4x4 Clubs Chinas“ zum Abendessen eingeladen werden, verstehen wir die Welt nicht mehr.

 

Erenhot ist eine Oase zwischen den unendlichen Weiten der Mongolei und dem hektischen Treiben Beijings. Wir hätten nie gedacht, dass wir ausgerechnet hier nochmal die Eindrücke die wir von China gesammelt haben, toppen können. Die Tage hier haben nochmal ein Sahnehäubchen auf die schöne aber auch durchaus nervenraubende Reise durch das Land der Mitte gesetzt.

 

Shang hat als unser Reisebegleiter und Vermittler zwischen unserer westlichen Denke und dem komplexen chinesischen Geschäftdenken NAVOs großartige Arbeit geleistet.

 

Die Welt bereisen funktionier nicht nach Reißbrettplanung. Wir haben viel gelernt und auch NAVO hat an Erfahrung dazu gewonnen. Auch wenn es viele Probleme gab, möchten wir uns hier bedanken!

 

China, wir kommen wieder!

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Mauerpark

Da bislang unsere Ausreisesituation noch immer unklar ist und wir nur vage Informationen zum Verbleib eines wichtigen Papieres bekommen, treiben wir uns weiter im chinesischen Nord-Osten rum.

 

Uns gehen langsam die Reiseziele aus, da wir doch stark limitiert sind durch die strikt vorgeschriebene, beim Militär so eingereichte Route. So beschließen wir, noch einmal zur Großen Mauer zu fahren.

 

2008 war ich schon mal an einem Stück der Mauer, das von Touristenströmen verschont geblieben war. Dummerweise kann weder ich mich, noch Che an den Namen erinnern. Nachdem Andi mir ein paar Bilder und Beschreibungen unter die Nase gehalten hat, bin ich mir etwas sicherer, dass es sich um Huang Hua Sheng handelte.

 

Bei einem Stopp etwa 100 KM vor der Mauer, springt Shang mit seinem Handy am Ohr aus dem Auto und uns endgleisen plötzlich alle Gesichtszüge.


Das wichtige Ausreisepapier kann nicht zur Grenze transportiert werden. NAVO will, dass wir umkehren und das Papier aus dem 300KM entfernten Jining abholen und damit schleunigst zur Grenze fahren.

 

Mittlerweile war es 16:00 Uhr und so beschlossen wir, entgegen derAufforderung von NAVO einfach weiter zur Mauer zu fahren um das Papier einen Tag später abzuholen.

 

Wir waren froh über unsere Entscheidung. Huang Hua Sheng sieht zwar nicht mehr ganz so aus, wie ich es in Erinnerung hatte, denn Hotels, Gasthäuser und Baukräne haben auch hier Einzug gehalten, aber immerhin ist der Neubau dieses Touristenzentrums noch nicht abgeschlossen und der Mauerpark ist noch nicht eröffnet.

 

So campen wir, mutterseelen alleinbei schönstem Sommerwetter auf einem Parkplatz, direkt unter der Mauer.

 

Shang hatte erst ein wenig gegen unsere Entscheidung, doch zur Mauer zu fahren protestiert, als er aber verzückt Bilder der Mauer im Mondschein knipst, scheint auch seine Welt wieder in Ordnung zu sein.

Es gefiel ihm sogar so gut, dass es sich noch einmal ins Zeug legte und einen örtlichen Bergführer auftrieb, der uns zu einem unberührten und unrestaurierten Stück der Großen Chinesischen Mauer führte.


Was für ein würdiger Abschluss unserer Chinareise.

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Grotten und Klöster

 Ähnlich wie die Terrakotta-Armee war das Hängende Kloster Xuankönsi bei Hunyuan ein Highlight für mich auf dieser Chinareise. Ich hatte unzählige Bilder gesehen und war nun endsprechend wild darauf, das Kloster mit meinen eigenen Augen zu sehen.

 

Hm, wie soll ich es beschreiben. Das Kloster und seine exponierte Lage selbst sind zweifelsohne beeindruckend. Allerdings hat das chinesische Tourismusbüro ganze Arbeit geleistet und einen hohen Zaun um das alte Bauwerk gezogen und ein Ticketgebäude und einen Souvenirmarkt davor gebaut.

 

Ihr merkt sicherlich, dass ich ein wenig genervt bin von der chinesischen Version des Kommunismus. Egal wo man hin fährt, ein Zaun, eine Mauer und eine Person die die Hand offen hält für Eintrittsgelder in nicht unbeachtlicher Höhe. Bei historischen Gebäuden und Museen oder gar Parks sehe ich es ja noch ein, meinen Obolus zu bezahlen, aber selbst an Aussichtpunkten mitten in den Bergen wurden Zäune gezogen und man muss für einen Blick bezahlen.

Uns wurde sogar berichtet, dass es Dünen in West-China geben soll um die eine hohe Mauer gezogen wurde, um aus dem Anblick einen Groschen zu verdienen.

 

Wir verweilen uns  also nicht lange am hängenden Kloster und ziehen weiter Richtung Datong. Hier gibt es auch noch einmal Grotten, die vom selben Kaiser in Auftrag gegeben wurden wie die in Longmen. Die Yungang Grotten.

 

Da ich mir das hängende Kloster angesehen habe, ist Steph jetzt dran, sich die Grotten anzuschauen. Wir haben beschlossen, Eintrittsgelder zu halbieren, denn langsam wird China um ein Vielfaches teurer als erwartet…

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Heiliger Berg 2

 Noch immer ein bisschen schwach auf den Beinen stieg ich heute ins Auto. Aufgrund der ungeklärten Situation mit unserer Ausreise ließen wir uns noch immer Zeit und steuerten Ziele außerhalb unseres Reiseplans an.

 

Im chinesischen Daoismus gibt es 5 heilige Berge. Den Tai Shan, den Heng Shan in Henan, den Song Shan, den Hua Shan und den Heng Shan in Shanxi. Da wir den für den 2600 Meter hohen Tai Shan schon toll fanden und der Wu Tai Shan als Heiliger Berg des Buddhismus auf unserem Weg Richtung Norden liegt, steuerten wir diesen an mit dem festen Vorsatz den 3000er zu besteigen.

 

Wir erreichten den Berg erst spät in der Nacht, konnten aber noch genug sehen um etwas ernüchtert festzustellen, dass man den Wu Tai Shan nicht besteigen kann. Nun ja, man kann schon, aber es ist erheblich einfacher den dafür eingerichteten Shuttlebus zum Gipfel zu nehmen.

 

Shang hatte offenbar mitbekommen, dass wir mit uns rangen, ob wir nun laufen oder den Bus nehmen sollen und so stand er am nächsten Morgen mit einer Riesenüberraschung vor unseren Fahrzeugen.


Er hatte es geschafft den diensthabenden Polizeichef davon zu überzeugen, dass wir wichtige Langnasen sind und unbedingt diesen  Berg überqueren müssen und so wurden an diesem Tage nicht nur für Polizeifahrzeuge und Touristenbusse die Schranken geöffnet, sondern auch für unsere australischen Land Cruiser.

 

Das erste Mal seit wir den Osten Chinas bereisen haben wir einen strahlend blauen Himmel. Keine Wolke, kein Smog und dazu das Privileg einen heiligen Berg mit dem eigenen Fahrzeug erfahren zu dürfen.

 

Die Aussichten hinter jedem Kamm waren atemberaubend schön, es dauerte ewig die 3000m Höhe mit so vielen Fotostopps zu erklimmen. Als wird dann noch die Erlaubnis bekamen, am Kloster auf dem Ostgipfel zu übernachten, wurde dieser Tag perfekt.

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Budenzauber

Nach der letzten Nacht im Bergdorf bei Zhangbi kommt uns Pingyao wie ein chinesisches Disneyland vor. Das Unesco Kulturerbe galt laut Reiseführer als ein MUST DO wenn man durch China reist, denn der Erhalt der alten Stadt soll ein gutes Bild des „Alten Chinas“ geben.

 

Unsere Laune war ein bisschen im Keller denn durch den Zhangbi Abstecher kamen wir über eine Nebenstasse, die von Kohlefabriken und dreckigen Schornsteinen gesäumt war, nach Pingyao. China zeigte sich hier von seiner „besten“ Seite.

 

Auch wenn die alte Stadt liebevoll saniert und für Touristenströme zurecht gemacht wurde und durchaus auch sehenswert ist, konnte ich mich dem Spektakel nicht ganz hingeben.  Auch waren mir 150 Yuan Eintrittsgeld für alle Extra-Attraktionen zu viel des Guten und so entschieden Steph und ich, uns von Shang ein provinztypisches Restaurant zeigen zu lassen und uns selbst kulinarisch zu verwöhnen.

 

Außerdem hatten wir noch immer ein Problem mit unserem australischen Kocher. In Nanjing hatte ich schon eine chinesische Gasflasche kaufen müssen, weil die australische Flasche in China nicht befüllt werden konnte. Nun funktioniert aber die chinesische Flasche aufgrund von Druckunterschieden nicht mit unserem australischen LPG Kocher.
Shang war voll in seinem Element als wir später am Tag mit einer Rikscha von Gasgeschäft zu Gasgeschäft fuhren, um schließlich einen passenden Kocher für unsere Fahrzeugküche zu bekommen.

 

Am nächsten Morgen sollte es eigentlich weiter zum Wu Tai Shan gehen. Als Dr. Konny mich allerdings sah, wurde schnell entschieden noch eine Nacht in einem günstigen Gästehaus in Pingyao zu bleiben.
Die landestypische Küche war mir nicht so gut bekommen und so war ich mehr als froh darüber, meinen Schüttelfrost und meine Magenkrämpfe in einem richtigen Bett, aber vor allem in der Nähe einer richtigen Toilette auskurieren zu können.

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Endlich Echt

Im Grunde genommen waren wir noch immer auf dem Weg nach Pingyao und allzu sehr durften wir, aufgrund von Genehmigungsprobleme, auch nicht von der Originalroute abweichen.

Wir waren aber wenigstens nicht mehr so sehr auf eine Zeitrahmen genagelt und so genossen wir den Tag und fuhren durch das „Echte China“ abseits der Expresswege.

 

Es muss Eingebung gewesen als Andi spontan entschied einem Schild zu einem alten Schloss zu folgen denn sonst hätten wir nie etwas von Zhangbi gehört.

 

Wir hatten das „Echte China“ gefunden. Ein Ort der NOCH von der Renovierungswut der Tourismusbehörde verschont geblieben ist.

 

Unser Tag wurde perfekt als wir von Shangs Gastfamilie zum Essen eingeladen wurden.

 

Ich will gar nicht so viel beschreiben denn die Bilder sprechen für sich alleinJ

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Big Bang in Pucheng

Eigentlich wollten wir nur tanken und einen Happen Essen. Das dieser Stop den Verlauf der Reise komplett verändern würde konnte wirklich niemand ahnen…

 

Aber von Anfang an:

 

Laut Reiseplan sollte es heute nach Pingyao gehen, da wir aber vergessen hatten zu tanken beschlossen wir einen ausgedehnten Tank- und Mittagsstop zu machen. Am Mittagstisch stellte sich heraus das es ein Problem mit einem Zollpapier gibt welches sich noch in Shanghai befindet und ohne dieses Papier könne wir nicht ausreisen. Da wir aber zu diesem Zeitunkt geplant hatten das Land am 30. Juni zu verlassen endglitten uns sämtliche Gesichtszüge.

 

Wieder waren alle Gedanken die wir uns für die Folgeländer gemacht hatten, vergeudet. Die Stimmung sank ins Bodenlose.

Eine gute Stunde verbrachten wir in einem Teehaus über Karten, Plänen und GPS Geräten bis wir schließlich beschlossen die Route zu ändern und einen Gang zurück zu schalten. Wenn niemand uns sagen kann wann wir ausreisen können, dann müssen wir uns eben so lange selbst beschäftigen.

 

Da es nun für uns keinen Grund mehr gab auf dem Autobahnen Kilometer zu schrubben und es auch schon spät am Tage war suchten wir uns spontan einen Punkt auf der Karten den wir zum Übernachten auserkoren hatten. Unsere Wahl fiel auf Pucheng, eine Industrieperle Chinas und eine Stadt wie wie viele in China.

 

Dummerweise haben wir nur ein paar Fotos von Pucheng gemacht, aber die sagen vieles… seht selbst….

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Xi´an , zieh aus

 Xian liegt quasi auf dem Weg zum nächsten Ziel und da auch diese Stadt wieder Tempel und Pagoden hat werden diese natürlich nicht ausgelassen. Dieses Mal beteilige ich mich nicht am Sightseeing sondern suche mir eine Bank im Park neben der Wildganspagode und schlummer ein bisschen.

 

Es geht mir seit gestern nicht so gut. Ich habe mir wohl eine Grippe oder was auch immer eingefangen und wärend Andi ganz scharf darauf ist mit einem Fahrrad auf der imposanten Stadtmauer zu fahren möchte ich eigentlich nur ins Bett.

 

Dummerweise ist das in Xian nicht so einfach. Alle Stellplätze in der Stadt liegen an riesigen Krauzungen und kosten das gleiche wie ein Hostelzimmer, daher entscheiden Steph und ich das Dachzelt für diese Nacht zugeklappt zu lassen und nach einer günstigen Bleibe zu suchen.

 

Aber auch das erweist sich als nicht so einfach, denn das Hostel in der Shang übernachten wollte, ist es nicht erlaubt Ausländer zu beherbergen… Nach ein paar Telefonaten finden wir aber letztendlich ein Hotel mit günstigem Zimmer das man wenn man will auch nur für eine Stunde mieten kann… Aber wer will denn nur eine Stunde schlafen? Ich jedenfalls nicht ;-)

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Rote Armee

Nach den 1500 km der letzten 2 Tage war es mal entspannend nicht so weit fahren zu müssen und so tuckerten wir meinem Persönlichen Tourhighlight entgegen. Der Terrakotta Armee.

 

In der Regel übernachten wir auf Parkplätzen vor Sehenswürdigkeiten da diese oftmals Toiletten haben und kostenlos oder nicht superteuer sind. Shang hat ein gutes Händchen die Pförtner oder Anwohner davon zu überzeugen das wir harmlos sind und auch nichts kaputt machen und so organisiert er für uns einen Übernachtungsplatz nur unweit der Terrakotta Armee, mitten auf einem Dorfplatz.

Zur Überraschung aller tauchen an dem selben Abend noch 2 Fahrzeuge auf, die nicht in das alltägliche Verkehrsbild Chinas passen. Der MAN Expeditionstruck von Heinz Büchler aus der Schweiz und der 4x4 Tigerbus von Martin und Sarah aus Berlin. Die 3 gehören ebenfalls zu einer Navo-Gruppe und sind schon seit 73 Tagen in China unterwegs. Heinz ist von Laos aus über China auf dem Weg nach Russland, Martin und Sarah sind aus Deutschland über den Iran nach Indien gefahren und haben nun die gleiche Strecke vor sich wie wir.

 

Als kleines Friedensangebot zahlt NAVO an diesem Abend das Abendessen für alle denn auch die anderen hatten ein paar Problemchen auf ihrer Reise…

 

Am nächsten Morgen stehen wir alle ein bisschen zerknittert vor der gigantischen Behausung der Terrakotta Krieger denn wer reist hat auch was zu erzählen und so war die Nacht recht kurz. ;-)

Ein Führer erzählt ein paar Interessante Fakten über die Herkunft und Geschichte der Terrakotta Krieger, was mich aber vollkommen wegbläst ist die unfassbare Größe der Armee und der paranoide Wahnsinn der hinter ihrer Entstehung steckt. Echt Fett!!! Für mehr Infos einfach mal HIER klicken.

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Grotten Gut

Auch wenn meine Bilder vielleicht etwas anderes zeigen, bezeichne ich mich selbst als Kulturbanause. Der Anblick von Klöster, Tempel oder Kirchen erschöpft sich für mich schnell und so war meine Erwartungshaltung den Longman Grotten gegenüber eher mäßig.

Als wir aber am späten Abend den Parkplatz der Attraktion erreichen, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus.

 

Die Chinesen haben ganze Arbeit geleistet um die Grotten in Szene zu setzen und so zücken Andi und ich noch vor dem Abendessen unsere Fotoapparate um das Farbspiel festzuhalten.

 

Wir sind mittlerweile daran gewöhnt das sich unzählige Neugierige um uns versammeln und wir oft selbst zur Attraktion werden und so ignorierten wir misstrauisch ein Pärchen das an unseren Ärmeln zog und in Richtung einer Dunklen Strasse zeigte. Am nächsten Tag sollten wir sehen was die beiden meinte, denn von besagter dunkler Strasse hätten wir noch bessere Bilder schießen können. Der Minirock des Mädchens und der Speckige Eindruck ihres Begleiters haben natürlich dazu beigetragen unser Misstrauen zu schüren, trotzdem ärgere ich mich schon wieder der Oberflächlichkeit ins Netzt gegangen zu sein.

 

Bei Tage sind die Grotten übrigens nicht minder beeindruckend und so nehmen wir uns endsprechen Zeit die Riesige Anlage, zusammen mit gefühlten 1000 Brüllenden Tourguides und 1 Millionen Touristen, zu erkunden.

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Rocken und Rollen

Kaum zu glauben. Nach 20 Tagen Warten in Shanghai starten wir tatsächlich die Autos um die Reise zu beginnen, die jetzt schon hätte zu Ende sein sollen.

 

Natürlich wieder nicht ohne vorherige Komplikationen, denn die im Angebot von NAVO enthaltene Haftpflichtversicherung ist in Shanghai nicht so leicht zu bekommen. Es gibt unseren Fahrzeugtyp nicht im Zentralversicherungssystem der Stadt und man kann ein Ausländisches Fahrzeug nur im Ankunftsort versichern. Wieder leisten wir Pionierarbeit und warten geduldig um diese letzte Hürde zu überwinden, als uns aber Shang mitteilt das es nochmal 3 Tage dauert platzt uns der Kragen. Wir nötigen ihn so lange die Versicherung zu belästigen bis ein Mitarbeiter im Garten unseres Hostels sitzt und die Papiere an Ort und Stelle ausfüllt. So rollen wir, doch tatsächlich einen Tag früher als erwartet, aus der Pudong Avenue, in der wir uns mittlerweile sehr heimisch fühlten. Regeln sind zum Brechen da! ;-)

 

Als wir schließlich das heiß ersehnte „Autos-vor Shanghai-Skyline-Foto“ machen bin ich so gut gelaunt wie schon lange nicht mehr und stellen mir vor wie es Amundson, Scott oder Polo sich gefühlt haben als sie zu ihrer ersten großen Reise aufgebrochen sind. Ein bisschen ängstlich, neugierig aber super-euphorisch. So fühle ich mich jedenfalls, auch wenn China alles andere als eine unentdeckte Perle ist und wir auch nicht die ersten Langnasen sind die dieses exotische Land durchstreifen.

 

In China autark mit dem eigenen Auto, unabhängig von einer Agentur, zu fahren ist nicht möglich und so rollen wir auf der 6 Spurigen Autobahn dem ersten Ziel unseres Tourplans entgegen. Nanjing

 

Wir erreichen die Stadt mit den berühmten Parkanlagen am Purple Mountain sehr spät, sehen aber noch genug um zu entscheiden dort zu übernachten, um am nächsten Morgen mit der Sonne aufzustehen und die volle Pracht des Hongwu-Säulenganges und des Sun Yat Sen Mausoleums zu genießen.

 

Allzu viel Zeit können wir uns allerdings nicht nehmen denn wir wollen noch immer versuchen China nicht all zu spät zu verlassen, da die Situation mit unseren Russlandvisa noch immer ungeklärt ist.

Nach der Verlängerung wichtiger Papiere dürfen wir nun zwar länger als den 28. Juni in China bleiben, aber billiger wird die Reise dadurch auch nicht.

 

Wir haben uns entschieden die Fahrzeit auf 10 Tage zu reduzieren und so sitzen wir am Späten morgen schon wieder in den Autos und verlassen Nanjing um noch am selben Tag im 700km entfernten Luoyang anzukommen.

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Australisch-Deutsche Wiedervereinigung

Genau 3 Monate, einen Tag und 2 Stunden nach der Abgabe Shortys in Perth, stand ich heute vor dem MSC Container im Shanghaier Hafen. Kaum jemand kann sich vorstellen wir glücklich ich war, als endlich die Türen der versiegelten Behausung unseres Cruisers aufgingen.

 

Andi hatte seinen Troopy schon einen Tag früher aus dem RoRo-Terminal des Hafens abholen können und das erste mal seit Ankunft in Shanghai, sind wir erleichtert. Die letzten 2 Wochen verbrachten wir fast täglich in verstaubten Büros zusammen mit Papiergeilen Bürokraten. Jeden Tag gab es neue schlechte Nachrichten so das wir das ein oder andere Mal die Köpfe hängen ließen.

 

Die beiden Toyotas aber zusammen vor dem Hostel, in dem wir schon zum Inventar gehören, stehen zu sehen hat uns wieder neuen Mut schöpfen lassen, auch wenn unsere Situation noch immer nicht sehr rosig ist. Durch die mittlerweile 18 tägige Verspätung waren wir gezwungen unser Chinavisum um weitere 30 Tage zu verlängern. Dummerweise hilft uns das nicht bei Russlandvisa. Diese laufen Ende Juli aus und bislang haben wir keine Möglichkeit gefunden, dieses in Asien zu verlängern. Selbst die Schilderung unserer Situation und ein Sonderschreiben von Navo hat die Beamten in der Russischen Botschaft in Shanghai nicht überzeugen können, uns eine Verlängerung unseres Visa zu geben. Da wir uns aber nicht so schnell geschlagen geben bleibt es also spannend! ;-)

 

Da Chinesische Behörden aber nur Werktags Nichts machen, nutzten wir die Wochenenden, um Ziele, die eigentlich auf der Fahrzeugreiseliste standen, zu besuchen und so hüpften wir einfach in Bus oder Super-Schell-Bahn und erkundeten die Sehenswürdigkeiten von Hangzhou und Zhujiajiao.

 

Shanghai können wir aber übrigens noch immer nicht verlassen denn es fehlen noch immer Ein oder Zwei Unterlagen zur Beantragung der Chinesischen Führerscheine und Nummernschilder.

Immerhin ist der Etappensieg unser. denn nachdem wir den Chinesischen Zoll bezwungen haben sollte ein Führerscheintest kein Problem sein ;-)

 

So far, Nico aus China

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Shang-High-noon

„9 Tage Bearbeitungszeit!“ - das ist die Antwort des Mitarbeiters der Agentur, die von Navo beauftragt wurde, um sich um unsere Zollerklärung zu kümmern. Leider ist das nicht die Antwort die Andi und ich nach den letzten Tagen erwartet hatten. Wir stecken seit einer Woche in Shanghai fest und nun soll eine weitere dazu kommen! Anfänglich sah es so aus, als würde nach der leichten Unruhe in Peking, alles nach Plan laufen. Wie sich bestätigt hat, ist mein Auto schon seit dem 28. Mai in Shanghai in einem Containerlagerhaus und wartet darauf ausgepackt zu werden und Andis Auto kam zwar mit Verspätung aber dann doch einen Tag früher als erwartet. Shang, unser Übersetzer, der uns von Navo zur Verfügung gestellt wurde, war ebenfalls guter Dinge als wir uns an unserem ersten Tag in Shanghai trafen. „Nur noch eine paar Unterschriften und dann kann es losgehen!“ ist die Aussage die mir noch immer in den Ohren klingt.

 

Leider stellte sich heraus, dass es nicht nur eine Unterschrift war, die noch benötigt wurde. Jeden Tag fallen neue Formulare vom Himmel die von A nach B geschickt werden müssen und zum ersten Mal sehe ich mich selbst hilflos den Mühlen der Bürokratie ausgesetzt. Als ich noch mit diversen Bands um den Globus getourt bin, hatte ich Situationen die bürokratisch schwierig waren, aber niemals so verschachtelt wie der chinesische Behördenapparat.

 

Immer wenn ich Berichte von Fernreisenden las, die an irgendwelchen Grenzen fest hingen und den bizzarsten Situationen ausgesetzt waren, wünschte ich mir insgeheim, dass ich so etwas spannendes auch mal erleben will. Nun stecke ich mitten drin und es ist gar nicht so abenteuerlich, wie ich es in meinen Gedanken glorifiziert gesehen habe, denn mit jedem Tag den wir länger warten müssen, schmilzt unsere Reisezeit aber auch vor allem das Visum für Russland. Wir stecken in der Klemme und wissen zum derzeitigen Zeitpunkt nicht, ob wir die Autos bis zum Ablaufen unserer Visas aus China aus dem Zoll bekommen...

 

Ich versuche euch auf dem Laufenden zu halten..

 

Nico aus Shanghai

 

PS: Trotz allem lassen wir es uns aber gut gehen hier in der Größten Stadt der Welt ;-)

 

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Heiliger Berg

Wir hatten noch 4 Tage bis wir in Shanghai sein mussten, und da eine Woche Beijing genug für uns war, beschlossen wir einen Zwischenstop in einer Stadt namens Tei´an einzulegen.

 

Tai´an ist keine Kulturperle oder Touristenattraktion. Entsprechend unpoliert präsentiert sich das 4 Millionen Menschen beherbergende Provinznest. Ich neige fast dazu hässlich zu zu schreiben wenn ich an die Betonklötze, den Smog und die schmutzigen Straßen denke, aber Tai´an versprühte für mich einen gewissen Charme. Vielleicht weil es das „Echte China“ ist. Die 2 Tage die wir in Tai´an verbrachten sahen wir, neben uns, nur einen weiteren Ausländer. Entsprechen schräg reagieren die Chinesen auf 4 langhaarige Paradiesvögel. Ständig wurden wir angehalten um für Fotos zu Posen und Menschen blieben auf der Straße stehen um uns anzustarren. Man hat auch nicht das Gefühl das man andauernd Touristenpreise bezahlen muss, denn die Menschen in Tai´an sind noch nicht daran gewöhnt uns als laufende Geldsäcke zu betrachten.

 

Gekommen sind wir aber nicht um das Farbspiel von Grau in Grau auf Beton zu betrachten oder uns auf der Straße wie Stars behandeln zu lassen, sondern um die eigentliche Attraktion der Gegend zu bewundern. Den Tai´Shan Berg. Dieser gilt unter Chinesen als heilig und unzählige Pilger kommen jedes Jahr aus ganz China um ihn Nachts zu besteigen um den Sonnenaufgang zu erleben.

 

So war auch unser Plan und so machten wir uns um 2 Uhr morgens auf den Weg den 1545m hohen Berg zu erklimmen. 6660 Stufen und 3,5 Stunden später standen wir dann auf dem kalten Gipfel und tatsächlich war der Sonnenaufgang einer der schönsten Anblicke die ich bislang in China hatte.

 

Frostige Grüße aus Tai´an,

 

Nico

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Mao vs. Coca Cola

Im Gegensatz zu meinen Reisemitstreitern war ich schon einmal in China und daher wusste ich das mich Supermoderne Städte und Aufpolierte Touristenartaktionen erwarteten. Verzückt war ich trotzdem, denn China ist ein Land das sich unfassbar schnell entwickelt und so sahen Teile Pekings vollkommen anders aus als ich es noch von 2008 in Erinnerung hatte.

 

Navo hatte uns gebeten am 3. Juni in Shanghai zu sein und so hatten wir eine gute Woche zur freien Verfügung bis zur Abholung der Fahrzeuge.

 

Diese nutzen wird entsprechend und so genossen wir so ziemlich alles was Peking zu bieten hat. Große Mauer, Sommerpalast, Verbotene Stadt und Metalkneipen. Besonders angetan haben es uns aber all die kleinen Gassen abseits der Touristenströme denn hier tobt das wahre Leben.

 

Ich fand Peking vor 4 Jahren schon toll und bin auch diesmal wieder total begeistert. Vielleicht weil es mich ein wenig an Berlin erinnert. Die Stadt pulsiert zu jeder Tageszeit. Man bekommt zu Essen, Bier und Entertainment wann immer man will;-) ganz wie beim „Späti“ um die Ecke, nur das es hier nicht nach Döner sondern nach Reis riecht...

 

Die Perfekte Kommunistisch-Brutalkapitalistische Fassade reicht aber leider nicht immer aus um über die Negativaspekte dieses kontroversen Landes hinweg zu sehen, denn neben Weltkulturerbe und Adidaskopien stehen hier leider auch Menschenrechtsverletzungen und Rassismus auf dem Programm.

 

Prost oder Ganbei wie man hier sagt,

 

Nico

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Chinakohl

Nach dem Visarummel und endlosen Verabschiedungen von unseren Freunden in Australien ging alles recht schnell von statten. Seit 4 Tagen sind wir nun in China, haben gleich am ersten Tag unsere Pässe auf der Mongolischen Botschaft abgegeben, welche wir auch postwendend einen Tag später wieder mit Visum abholen konnten und zum ersten mal, seit der Abreise aus Indonesien war ich nicht mehr nervös.

 

Die letzte Nachricht von unserer chinesischen Agentur klang so als hätten die alles im Griff, was den Import der Fahrzeuge nach China angeht und so kann ich mich voll auf das Tourist-sein in Peking konzentrieren, bis es in ein paar Tagen weiter nach Shanghai geht, um die Autos abzuholen...

 

Denkste, denn just nachdem ich diese Zeilen in den Laptop getippt hatte, kam die Nachricht dass mein Auto nicht wie erwartet am 28 Mai ankommt, sondern schon seit 2 Tagen in Shanghai ist.

 

Tatsächlich ist es nicht so schlimm, dass mein Auto nicht aus See verschollen ist, das Problem ist, dass wir ebenfalls die Nachricht bekamen das Andi's Auto, welches er von Brisbane aus verschiffte, 3 Tage später als erwartet ankommt. Momentan ist es noch keine Katastrophe, aber es kann zu einer werden, denn wir müssen China am 22. Juni verlassen und es wäre schade wenn wir durch das Land der Sonne rasen müssten, nur um rechtzeitig ausreisen zu können.

 

Des weiteren könnten Mehrkosten auf mich zukommen falls mein Auto zu lange im Hafen von Shanghai geparkt ist. Wieder nervös habe ich Paul Yang, unserem Ansprechpartner bei Navo und auch Bob Gosling, unserem Verschiffer, eine Mail geschrieben um diverse Szenarien durch zugehen.

 

Drückt uns die Daumen, dass Andi's Auto rechtzeitig in China ankommt damit unsere Tour endlich starten kann.

 

So far, Nico

 

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WWW.FERN-WEH.COM im Uckermark Kurier

Der Uckermark Kurier interessierte sich vor einiger Zeit für unsere Reise. 

 

Ein bisschen stolz habe ich heute den fertigen Artikel bekommen:-)

 

Viel Spass beim lesen..

 

Euer Nico

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Hasta la Visa Baby

Ein Monat Indonesien verging wie im Flug und tatsächlich hatte ich in der Zeit kaum einen Gedanken an die Vorbereitungen der weiteren Reise verschwendet. Als aber vor ein paar Tagen die Email von Iris Tours, unserer Russischen Visaagentur, mit den Einladungen und offiziellen Schreiben ankam, war ich wieder voll im Fieber.

 

Nun hieß es Flüge zurück nach OZ buchen und hoffen das der enge Zeitrahmen uns nicht in Schwierigkeiten bringt, da uns des Öfteren gesagt wurde, dass die Beantragung der Russland Visa eine Zeit fressende Angelegenheit sein könnte.

 

Leider gerieten wir schon bei der Wieder-Einreise in Australien ins Stocken, als übereifrige Zollbeamte der Meinung waren, dass 2 Jahre Australien mehr als genug seien, um sich als Tourist dort auf zu halten. Erst nach der Vorlage von Kontoauszügen und unseren gesamten Verschiffungspapieren ließen sie uns gehen.

 

Vom Flughafen ging es schwer übermüdet und im strömenden Regen zur Russischen Botschaft in Sydney.

 

Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen nervös war, denn das Visum, das wir beantragten war ein Geschäftsvisum und nicht ein normales Touristenvisum. Iris Tour hatte uns dazu geraten, da uns ein 3 Monate gültiges Geschäftsvisum eine flexiblere Reisezeit in Russland ermöglichen würde. Nur dass wir keine geschäftlichen Beziehungen zu Russland pflegen und daher keine Ahnung hatten, was wir antworten sollten, falls der Botschaftsangestellte beginnt Fragen zu stellen.

 

Tatsächlich war es extrem unkompliziert. Ich hatte sogar den Eindruck, dass der Beamte keinerlei Interesse an uns und unseren offiziellen Schreiben hatte und so dauerte es keine 24 Stunden und wir hatten den ersten heiß ersehnten Stempel bzw. Aufkleber in unseren Pässen. Allerdings glaube ich, dass es auch nur so reibungslos lief ,weil wir gute 3 Monate zuvor mit der Besorgung der Einladungen einer russischen Firma und den Führungszeugnissen begonnen hatten.

 

Wir hatten sicherheitshalber 3 Tage in Sydney eingeplant, da aber das Visum so schnell genehmigt war und es wie aus Eimern regnete, beschlossen wir ein paar Tage früher nach Brisbane zu fliegen, um die Chinesischen Visa dort zu beantragen.

 

Wieder nervös, ob alles gut gehen wird, fuhren wir zusammen mit Michael, der angeboten hatte uns zu fahren und bei ihm zu nächtigen, zur Chinesischen Botschaft. Dort teilte man uns mit, dass man als Nicht-Australier keine Visa bei der Botschaft beantragen darf und auf den Dienst einer Visaagentur zugreifen muss.

 

Diese Agenturen kosten nicht nur mehr Geld, sonder verlangsamen meiner Meinung nach auch Prozesse, da man nie direkt mit den Botschaftern verhandelt und bei jeder Frage muss die Botschaft erstmal der Agentur schreiben und diese kontaktiert dann uns.

 

Da es sich auch noch um Chinesen handelt, ist es dann noch ein bisschen nerviger, denn Dienst nach Vorschrift steht auf allen Fahnen. So kam es, dass unsere Chinesische Reise-Agentur NAVO uns Einladungen für China schickte mit dem Vermerk, dass wir diese für die Visa bräuchten. Die Dame von der Agentur in Brisbane sah das aber ganz anders und teilte uns mit, dass wir kein Visum bekommen, solange wir keine Flüge nach China plus Hotel gebucht hätten und die Einladung interessiert sie nicht. Auch mein Hinweis, dass es kein Sinn ergibt, einen Flug zu buchen wenn ich nicht mal weiß ob ich das Visum bekomme war ihr extrem egal. Kein Flug, kein Visum!

 

Notgedrungen zogen wir wieder von dannen und überlegten uns was wir nun machen. Unser Zeitrahmen war noch immer eng und jeden Tag den wir länger in Großstädten verbrachten kostete mehr Geld. Uns blieb nichts anderes übrig als eine Hotel und einen Flug nach Beijing zu buchen mit der Möglichkeit diesen um ein paar Tage verschieben zu können.

 

Mit der Buchung gab sich dann auch Fräulein Unflexibel zufrieden und so konnten wir 3 Tage später unsere Pässe mit den Visa für China abholen.

 

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei Michael und seiner Familie bedanken, die uns so super nett für eine Woche aufgenommen hat!!! Danke danke danke!!!!! Ihr seit jeder Zeit in Deutschland willkommen!!!!

 

Als sich abzeichnete, dass wir nach Australien zurück fliegen müssen, um die Visa zu beantragen überlegten wir uns ob wir nochmal ein paar Freunde treffen könnten, die wir während unserer 2 Jahre kennen gelernt hatten. Nach ein paar Emails und dem Umplanen diverser Flüge gelang es uns dann auch tatsächlich so gut wie jedem „Auf wiedersehen“ zu sagen., was nicht zuletzt daran lag dass Paul, Boss von Calvert Hills, uns einlud nochmal ein paar Tage auf der Station zu verbringen.

 

Nun bin ich auf dem Weg zurück nach Cairns, um Morgen früh in den Flieger nach Brisbane zu steigen, denn von dort aus heißt es dann endgültig „Good Bye Australia“..

 

Bis Später, Euer Nico

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Oberwasser, Unterwasser

Die Westküste war toll, aber die Berge die sich nach und nach wolkenfreier zeigten, faszinierten mich seit der Ankunft auf der Insel. Das Grün in dem die Regenbewaldeten Berge strahlen ist grüner als jedes Grün das ich bisher gesehen habe. Als hätte jemand viel zu viel Sättigung via Photoshop in die Landschaft gedreht. Als der Regen nach 11 Tagen auf der Insel dann endgültig stoppte, zogen wir weiter nach Munduk, einem kleinen Dorf in den Bergen um Kintamani. Der Ort wurde uns von einer Australischen Bergsteigerin empfohlen uns und so hatte ich gewisse Erwartungen. Diese wurde mehr als übertroffen als wir eine günstige bleibe, wieder mal in einem Homestay, mit unbeschreiblicher Aussicht, für nur 150000 IRP (15 $) bekamen. Meinen Plan, den Gunung Agung zu besteigen, konnte ich aber wieder nicht verfolgen da der höchste Berg Balis noch immer, aufgrund des Dauerregens der letzten Woche und Erdrutschen, gesperrt war. C´est la vie..

 

Es gibt nicht viele Dinge die ich mehr hasse als warten und da ich genau das nicht mit dem Agung machen wollte, mussten wir uns anderweitig Beschäftigung suchen. Wenn ich schon nicht auf einen Berg klettern kann, dann will ich nun endlich mal einen lang gehegten Gedanken in Angriff nehmen.

 

Bali ist berühmt für seine farbenreiche Unterwasserwelt und seine Taucherlebnisse an der Nord-Östlichen-Küste und so zogen wir weiter Richtung Amed. Jens und Jenny hatten hier vor einem Jahr ihren Tauchschein gemacht und mich extrem neugierig auf die Wracks die hier seit dem zweiten Weltkrieg dicht unter der Wasseroberfläche liegen.

 

Ich bin kein großer Freund von Wassersport aber das Wracktauchen in Indonesien hat mich süchtig gemacht. Noch immer fühle ich mich benommen von den Eindrücken der Welt, der ich mich bislang komplett verschlossen hatte. Nicht nur das Gefühl der Schwerelosigkeit ist unbeschreiblich sondern auch die Langsamkeit mit der man sich bewegt. Die Begegnungen mit der Unterwasserwelt und seinen Lebewesen ist mit nichts zu vergleichen. Fische haben nie gelernt vor dem Menschen Angst zu haben und so fliehen die wenigsten wenn man an ihnen vorbei schwebt. Die meisten Meeresbewohner mussten den Mensch nie fürchten und sind daher besonders neugierig bis zutraulich gegenüber der grauen Gestalt, die sich unbeholfen durch das Wasser bewegt.

 

Als nun stolzer Besitzer eines SSI Tauschscheines wollte ich natürlich mehr davon und da nicht nur Amed als Tauchparadies gilt, zogen wir weiter nach Padang Bai.

 

Geschockt trifft meinen ersten Eindruck am Besten als wir die Esplanade des mit Touristen voll gestopften Küstenortes, auf der Suche nach einer bezahlbaren Bleibe Auf,- und Abstapfen. Hätten wir nicht wieder einmal ein hübsches Zimmer für 125000 IRP (12,50 AUS$) bei einer Gastfamilie weit ab der High-End-Restaurants gefunden, dann wäre ich am selben Tag schon weiter gezogen. Meine anfängliche schlechte Laune legte sich aber wieder, als ein Französisches Pärchen, welches schon ein Jahr in Süd-Ost-Asien unterwegs war, in den Raum gleich neben uns einzog und wir nach dem Austauschen diverser Reiseerfahrungen einen großartigen Abend in einer Strandbar verbrachten. Tauchen waren wir in aber in Padang Bei aber trotzdem nicht ;-)

 

Nico

 

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Ankuft In Donesien

Und noch einmal:

 

Die letzten Tage in Australien habe ich festgestellt, dass ich zwar aufgeregt bin, weil es nun los geht auf die bislang größte meiner Reisen, ich aber noch nicht soooo kribbelig bin, wie es normalerweise der Fall ist,wenn ich in ein „Neues Land“ aufbreche.

 

Das änderte sich schlagartig, als ich aus dem Terminal des Flughafens Ngurah Rai kam und mir die stickige, schwere Hitze, der Smog und der Geruch eines anderen Landes, einer anderen Kultur entgegen schlug.

 

Trotz der Tatsache das es 2:00 Uhr morgens war, war es chaotisch, belebt und laut auf den Straßen und ich war auf Anhieb überwältigt von der landestypischen Architektur die in jedem Gebäude zu sehen war und den freundlich in unser Taxi lächelnden Menschen.

 

Angekommen im Hotel in Denpasar, der Hauptstadt der Insel, wäre ich am liebsten gleich wieder los gelaufen um die nähere Gegend zu erkunden aber die Jungs an der Rezeption meinten das es vielleicht keine so gute Idee sei...

 

Wie auch immer, ich hatte mein Reisefieber wieder und gegen die Traurigkeit, ein Land das man lieb gewonnen hat verlassen zu müssen, gibt es nichts besseres :-)

 

Mit Ankunft auf der Insel, liebte ich jede Sekunde, den scheinbar ohne Regeln funktionierenden aber trotzdem fließenden Verkehr, die Geräuschkulisse bestehend aus Fahrzeugen mit und auch mal ohne Schalldämpfer am Auspuff, dem permanenten Gehupe und dem Feilschen in einer anderen Sprache an jeder Ecke.

 

Was mir am Anfang ein bisschen auf die Nerven ging, war das andauernde Gefrage :“wollen Transport?“, „wollen Massage?“, „wollen Unterkunft?“ etc.. allerdings gewöhnt man sich auch daran und nachdem man auch gelernt hat in Landessprache zu verneinen ist es gar nicht mehr so schlimm.

Noch in Denpasar fiel es mir gar nicht so sehr auf denn es kommen so gut wie keine Touristen in die Stadt. Selbst auf den super authentischen Kembasarimarkt und dem Badungmarkt konnte man in Ruhe bummeln und schauen ohne gleich bedrängt zu werden.

Das sollte sich ändern, als wir nach 2 Tagen nach Ubud fuhren. Der kleine Ort in mitten der so typischen Reisterrassen ist zwar erheblich ruhiger als Denpasar dafür aber vollgepackt mit Touristen. Entsprechend waren auch die Preise und die, naja, sagen wir mal „bemühten“ Verkäufer in den Straßengeschäften.

Glücklicherweise fanden wir eine Unterkunft bei einer balinesischen Familie, für 120 000 Rupia zwar nicht so luxuriös wie ein 5 Sterne Hotel, aber wer will das schon, wenn man so dicht an der Kultur eines anderen Landes sein kann! Im Endeffekt gefiel uns unsere Low Budget Unterkunft so gut, dass wir gleich 6 Nächte blieben und somit das balinesische Neujahr, das Nyepifest, mit unserer Gastfamilie verbrachten.

 

Bevor wir nach Bali gekommen sind, hatte ich mir fest vorgenommen, Bergsteigen zu gehen. Dummerweise regnete es die komplette erste Woche unseres Aufenthaltes immer wieder und so strich ich diesen Plan erstmal. Um dem Regen zu entgehen, zog es uns erstmal Richtung Norden, an die Strände von Lovina. Nicht ganz so touristisch und auch nicht ganz so überteuert, aber vor allem ein perfekter Ausgangspunkt um den Westen der Insel zu erkunden.

 

Da ich im Herzen ein „Biker“ bin und in Ubud erste Selbstfahrerfahrungen auf balinesischen Straßen sammeln konnte, machten wir verschiedene Rollertouren. Für 35.000 bis 50.000 IRP (3,50 $ - 5,00 $) pro Tag für einen Motorroller, kann man kaum günstiger über die Insel kommen. Dabei fiel mir nicht nur auf, dass es kaum Touristen in den weniger gut erreichbaren Winkeln der Insel gibt, sondern auch, dass die Einheimischen entspannter reagieren, wenn man sich uralte Tempelanlagen anschaut oder auch Gebetsritualen beiwohnt (natürlich unter der Beachtung lokaler Etikette). Ich hatte mich darüber in Ubut mit einem Einheimischen Warung(Wirtshaus)-besitzer Namens Rai unterhalten. Da Rai lange Zeit in den USA lebte, war er in der Lage, die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede zwischen dem im Hinduismus tief verwurzelten Bali und der uns bekannten „westlichen“ Welt zu erklären.
Auch wenn Balis Einnahmen zu 70 % aus Tourismus bestehen und die Insel dadurch in den letzten 30 Jahren einen phantastischen wirtschaftlichen Aufschwung hatte, sehen viele Insulaner die nicht enden wollenden Touristenwellen zwiespältig, da befürchtet wird, dass die reiche Kultur nach und nach zurückgedrängt werden könnte. Daher freue ich mich um so mehr, dass wir sehr herzlich in den abgelegenen Dörfern in den Bergen der Westinsel aufgenommen wurden und so immerhin eine Idee des von vielen so ursprünglich beschriebenen Bali von vor 30 Jahren bekommen haben...

 

So far, Nico

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...es geht los...

Die letzten Tage in Australien habe ich festgestellt, dass ich zwar aufgeregt bin, weil es nun los geht auf die bislang größte meiner Reisen, ich aber noch nicht soooo kribbelig bin, wie es normalerweise der Fall ist,wenn ich in ein „Neues Land“ aufbreche.

 

Das änderte sich schlagartig, als ich aus dem Terminal des Flughafens Denpasar kam und mir die stickige, schwere Hitze, der Smog und der Geruch eines anderen Landes, einer anderen Kultur entgegen schlug...

 

Bevor ich nun aber darüber schwelge, wie schlagartig mich das Reisefieber wieder traf, will ich euch erst einmal erzählen welche Hürden wir im Vorfeld meistern mussten, um überhaupt erst in Indonesien anzukommen, aber vor allem auch die Idee der Weltreise realisieren zu können.

 

 

Mit Sicherheit hat jeder von euch, nach dem Genuss einer Doku über Alaska oder was auch immer, schon mal davon geträumt auf eine lange Reise um den Globus zu gehen. Nun ja, anders war es bei uns auch nicht, nur das wir schon 2 Jahre unterwegs waren und langsam (nach der Meinung meiner Mutter) mal wieder nach Deutschland zurück müssten.

 

Basierend auf der Tatsache das 2 Jahre die maximale Aufenthaltszeit für Working Holiday Maker sind und ich mich nicht mehr vom Landcruiser trennen konnte, kam uns die Idee das Auto zurück nach Deutschland zu fahren.

 

Das ist nun etwa ein Jahr her...

 

Nach dem ersten Aussprechen der Idee hieß es erstmal Karten wälzen, Globen drehen, auf der Seite vom Auswärtigen Amt schauen und sich am Kopf kratzen.

 

Recht schnell hatten wir eine Strecke zusammengestellt die uns zusagte und auch die aufkommende Abenteuerlust befriedigte.

 

Von Australien aus sollte es nach Thailand gehen, dann weiter nach Indien und via Dubei, Syrien und dann nach Europa...

 

Da ich von Phillip Matzinger ( Blogartikel -The Road) den Kontakt seiner Thailändischen Verschiffungsagentur Transbiz bekam, war ein erster Grundstein schon mal gelegt. Euphorisch wie ich bin, malte ich mir die tollsten Erlebnisse für die geplante Strecke aus, bis mich der Schlag in Form eines Angebotes von Transbiz, traf. 3000$ für die Verschiffung von Australien nach Thailand. Ein paar E-mails später war dann klar, dass es auf keinen Fall billiger wird, denn Bangkok ist so ziemlich der einzige Hafen, der in Süd-Ost Asien ansteuerbar ist. Vor allem wenn man plant nach Indien weiter zu Verschiffen.

 

Mit dem ersten Angebot kam ich ins Stocken, denn bei all der Schwärmerei und Kartenwälzerei dachte ich nie darüber nach, was der Spaß eigentlich kosten würde.

 

Zum Zeitpunkt der ersten Angebote hatten Steph und ich ein Budget von etwa 10.000$ , welches wir uns in Australien erarbeitet hatten, für die Reise geplant bzw. zur Verfügung.

 

Nach weiterem wälzen diverser Internetforen und stundenlangem Lesen von Reiseblogs, fiel der Plan dann endgültig in sich zusammen.

 

Basierend auf Angaben aus dem WWW und weiteren Angeboten von Transbiz (keine der von mir angeschrieben Verschiffungsagenturen meldete bis dato zurück; darauf komme ich aber später noch einmal zurück) würde nurdas Verschiffen unseres Landcruisers etwa 16.000 $ kosten. Dafür haben wir das Auto noch nicht betankt, geschweige denn überhaupt einen Kilometer bewegt, noch sind wir von A nach B geflogen und gegessen haben wir für die Summe auch noch nichts. Dazu kam dann auch noch das man 99% unsere Wunschländer ein Carnet (quasi Reisepass für das Auto) braucht und das kostet in Australien auch rund 1000 $.

 

Da ich bisweilen ziemlich stur sein kann war aber von Aufgabe keine Rede und so musste ein neuer Plan und eine neue Kalkulation her.

 

Es war nun klar, dass 10.000 $ hinten und vorn nicht reichen würden und so hieß es nicht nur eine alternative Strecke finden, sondern auch einen Plan zum Geld verdienen in OZ schmieden.

Mittlerweile war es September, sprich wir hatten noch 6 Monate zu Verfügung, um mehr Geld auf die Seite zu schaffen.(In Australien ist es tatsächlich möglich in 6 Monaten genügend Geld zu sparen!)

 

Da wir aus Budgetgründen so günstig wie möglich reisen müssen, fiel der Alternativstartpunkt auf Vladivostok. Für Russland benötigt man kein Carnet, man muss nicht unzählige Male verschiffen, fliegen muss man auch nur einmal, um das Auto zu erreichen und abenteuerlich ist es immer noch.

 

Mit der „neuen“ Strecke im Hinterkopf hieß es dann erneut Verschiffungsagenturen anschreiben, Entfernungen kalkulieren und Fluggesellschaften ergooglen, die Richtung Russland fliegen.

Letzteres erwies sich schwieriger als erwartet und als ich tatsächlich eine Route von Australien nach Vladivostok zusammenstückeln konnte, traf mich der Schlag erneut! 5000 $ für den Flug von 2 Personen von Australien nach Ostrussland! Wow, damit hatte ich nicht gerechnet denn das beste Verschiffungsangebot das ich bekam lag bei 1900 $. Ich hätte im Leben nicht dran gedacht, dass in Zeiten von Billigfliegern ein Flug von A nach B mehr als 2000 $ kostet (in der Holzklasse wohl bemerkt).

Trotz des horrenden Flugpreises war die Strecke durch ganz Russland, Lettland, Litauen und Polen die finanzierbarere!

 

Nun begab es sich aber, dass ich zur selben Zeit im regen Emailkontakt mit einem Deutschen Pärchen namens Andi und Konny stand, welches wir vor 1,5 Jahren in Geelong persönlich kennen lernten (gekannt haben wir die beiden schön früher, aber das ist eine ganz andere Geschichte). Und ob ihr es glaubt oder nicht, als ich den zweien erzählte was wir vor haben, meinte die beiden sie haben die selbe Idee! Nur das Andi nicht in Russland starten wollte sondern in China und sich dafür entsprechende Informationen besorgt hatte. (So kam es auch das wir ab China dann mit 2 Fahrzeugen unterwegs sind, aber auch dazu später mehr).

 

Nach meinem damaligen Wissensstand war es für Ausländer unmöglich in China selbst Auto zu fahren, geschweige denn das eigene Fahrzeug nach/durch China zu bringen. Andi hatte allerdings eine Möglichkeit gefunden die es zu Prüfen galt. Tatsächlich gibt es in China eine Agentur namens NAVO die es einem ermöglicht sein Auto in China selbst zu fahren, indem die starre Chinesische Gesetzgebung einfach ausgenutzt wird.

 

Um in China sein eigenes Auto fahren bzw. selbst fahren zu können muss man einen Chinesischen Führerschein machen und das Auto muss nach China importiert werden, um damit Chinesische Kennzeichen zu bekommen. NAVO kümmert sich um genau diese Sachen und natürlich lassen sie sich das bezahlen. (Dazu mehr unter der Rubrik: Kosten)

 

Mit diesen neuen Erkenntnissen stand dann auch die finale Reiseroute China, Mongolei, Russland, Lettland, Litauen, Polen und Deutschland, für die es nun Informationen einzuholen galt. Alles was Visastress, Bürokratieirrsinn und Kalkulationen angeht findet ihr übrigens unter Vorbereitung.

 

Nun mag sich der ein oder andere fragen warum dieser Artikel in Denpasar, Indonesien beginnt und nicht in Shanghai, China. Ganz einfach! Die geplante Strecke wird uns durch die Westmongolei und durch Südsibiren führen und da ist es im April/ Mai immer noch ziemlich kalt, daher lungern wir nun in Indonesien rum und warten, dass das Wetter auf der anderen Halbkugel wärmer wird:-) Naja,das ist nur die Halbe Wahrheit. Das beantragen und die Organisation der Visa speziell für Russland und die Planung das Chinateils der Reise dauert auch seine Zeit (3 Monate!), deshalb konnten wir noch nicht direkt nach Ablauf der Australienvisa starten und so flutschte Indonesien einfach mit in die Reiseroute.

 

Bevor es nun aber tatsächlich mit meinen Reiseberichten losgeht, will ich nur nochmal schnell darauf hinweisen, dass ich nur partiell Internetzugang habe und es manchmal schwierig sein kann „Up to Date“ Berichte zu liefern!

 

So! viel Spaß euch beim verfolgen meiner Reise... :-) Drückt mir die Daumen das alles Gut geht und ich denke an Euch,

 

Nico

 

PS: ich habe höchsten Respekt vor denen unter Euch die sich diesen zu lang geratenen Artikel von Anfang bis Ende gelesen haben :-D

 

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Kein Zurück...

Obwohl ich tiefstes Vertrauen in unseren Verschiffungsagenten Bob Gosling von ITM habe, kann ich mich noch nicht mit dem Gedanken anfreunden „Shorty“ mit dem Schlüssel im Zündschloss in Rockingham, südlich von Perth, zurück zu lassen.

 

Ich kann mir vorstellen, dass es jedem so geht, der sein Fahrzeug liebevoll zum Heim umgebaut hat, um damit durch die Welt zu gondeln...

 

David Stevens ist ein kleiner, redseliger Ex-Brite der 1972 mit seinem damaligen Vehicle von London aus, per Achse, nach Australien gekommen ist, um später in Perth ein Spezial-Firma für Fahrzeug-Container-Verschiffung zu gründen. Er hat ein gutes Gespür und registriert recht schnell das ich mich nur schlecht vom frisch geputzten BJ trennen kann und versucht mich mit Geschichten aus seiner wilden Reisezeit abzulenken. Das klappt ganz gut bis zu dem Punkt an dem ich dem meinem Land-Crusier endgülig dem Rücken kehre. Komisch ist es schon das Auto einfach so bei einem Fremden zu lassen und mit schwer überfüllten Rucksäcken zur S-Bahn zu schlürfen.

 

Die letzte Woche in OZ verging wie im Fluge, Wellington National Park, Sonnenuntergang über Perth, Shorty fast auf die Seite schmeißen, Zahlungschwierigkeiten mit den Chinesen bewältigen und sich nochmal von Jens und Freunden in Kondinin verabschieden.

 

Nun sitze ich am Flughafen und warte, dass der Flieger nach Indonesien betankt und zu Einsteigen bereit ist und lasse die letzten 2 Jahre, die letzten 2 Wochen und Tage Revue passieren. Meine Herren, was für eine Show, ist tatsächlich das einzige das mir durch den Kopf schwirrt. Ich hätte gedacht, dass ich trauriger bin an meinen vorerst letzten Minuten als Working-Holiday-Maker in Australien, aber tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Ich freue mich, ich freue mich, das soweit doch alles geklappt hat, dass der „Kurze“ (hoffentlich) in guten Händen ist und dass ich mir einen lang gehegten Traum erfüllen kann.

 

Ich gehe auf (Halb,-) Weltreise :-D

 

Der Flieger kommt und wenn ich einsteige dann gibt es kein zurück!!! :-D

 

Nico

 

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Sag Niemals Nie!

Als ich am 18. März 2010 in Frankfurt/Main in den Flieger nach Australien stieg, war ich fest davon überzeugt das ich im darauf folgenden August schon wieder auf dem Weg nach Hause bin.

 

Australien war nie mein Traumreiseland, nie habe Tagträume über Kängurujagd gehabt, noch Bücher über den Roten Kontinent verschlungen.

 

Selbst der Urlaub in 2007 änderte daran nicht viel. Ich stelle zwar fest das ich Australien prinzipiell ganz nett finde und man die Verdienstmöglichkeiten auch nicht außer Acht lassen sollte, aber sonst war Australien für mich wie eine gut gelungene Version der USA.

 

Um so mehr wundere ich mich, das ich den Tränen nahe bin, wenn ich daran denke dieses großartige Land in ein paar Tagen zu verlassen.

 

Auch wenn ein weiteres großes Abenteuer bevor steht, ist es doch komisch nicht zu wissen, wann ich wieder auf die „größte Insel der Erde“ komme. Noch vor einem Jahr sah die Sache anders aus. Der einmonatige Besuch zu Hause war erfrischend und die Rückkehr nach Australien um so schöner. Man wusste wie „der Hase läuft“, wo man Geld her bekommt, wie man kostenfrei übernachten kann und das McDonalds freies W-Lan hat.

 

Als ich mich im Oktober letzten Jahres, nach unserem gemeinsamen „Canning Stock Route Abenteuer“ von Micheal verabschiedete meinte er, kurz bevor er in sein Auto stieg, das dieser Abschied der komischste sei, den er jemals hatte. Normalerweise heißt es „See You“,sprich man sieht sich demnächst mal wieder. In unserem Falle ist es aber extrem abwegig, dass wir uns demnächst mal wiedersehen. Vielleicht sehen wir uns sogar Niemals wieder, denn wenn am 18. März 2012 um 0:00 Uhr mein Visum ausläuft, war es das erstmal mit Australien.

 

Denkste, denn die Überschrift und das Sprichwort kommen ja nicht von ungefähr;-)

 

Auch wenn ich ein bisschen Niedergeschlagen bin und meine Stimmungen schwanken, kann ich doch die letzten Tage genießen, denn wieder einmal hat sich für mich bewiesen, das es sich nicht lohnt sich den Kopf über das ,“was dann“, zu zerbrechen.

 

Erfreulicher Weise (leider nicht erfreulich für die Reisekasse) hat es sich ergeben, das man als Deutscher Staatsbürger im Ausland, in unserem Falle Australien, ein Russlandvisum nur im Hauptkonsulat des Residenzlandes, beantragen kann.

 

Jenes Russische-Haupkonsulat befindet sich in Sydney, was für uns bedeutet, dass wir nach unserem Indonesienaufenthalt (dazu später mehr!) wieder zurück nach Australien müssen.

 

Da das Chinesische Visum ebenfalls beantragt werden muss und die Chinesische Botschaft in Brisbane vertreten ist, haben wir beschlossen Michael nochmal einen Besuch abzustatten.

Und da wir ja nun an australische Entfernungsverhältnisse gewöhnt sind, kommen wir vielleicht auch dazu, andren Freunden nochmal „good bye“ zu sagen.

 

Der Gedanke daran viele lieb gewonnene Menschen nochmal zu sehen und mich nochmal „richtig“ verabschieden zu können, gibt mir nochmal einen ordentlichen Kick!

 

Wie der eigentliche Abschied und meine Stimmung in ein paar Monaten aussieht, ist sicherlich eine andere Geschichte, aber im Moment genieße ich was der Süden Western Australiens offroadtechnisch und Landschaftlich zu bieten hat.

 

Übrigens: Bevor „Shorty“ in ein paar Tagen am Container-Depot abgegeben wird, um auf seine ganz eigene Reise zu gehen, habe ich ihm eine neue Federung spendiert. Die Firma W.C. S. hat sich kurzfristig bereit erklärt eine Federung für unseren „Shorty“ zu fertigen, die speziell auf die geplante Strecke durch die Mongolei und Südsibirien abgestimmt ist.

 

An dieser Stelle nochmal ein Dickes Danke an West Coast Suspension für den tollen Service und den guten Preis!!!

 

Dummerweise ist der BJ nun so hoch das die Leiter vom Dachzelt nicht mehr bis auf den Boden reicht, da ich nun eine gemessene Dachhöhe von 2,60 m habe und befürchten muss, dass ich das Auto nicht mehr in den Container bekomme, was höhere Verschiffungskosten zur Folge haben könnte. Drückt mir mal die Daumen das alles passt...

 

Winke winke, noch aus Australien,

 

Nico

 

PS: Das ganze Visaheckmeck, die Containerverschiffung und alle weiteren Punkte der „Halbweltreise“ sind später unter „Vorbereitungen“ zu finden!!!

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Von A nach D

Hallo liebe Leser, Freunde und Familie..

 

Ich habe vermehrt Nachrichten bekommen, in denen sich Leser meines Blogs beschweren, dass ich so schreibfaul geworden bin und es zu wenig zu lesen gab in den letzten Monaten. Ihr mögt Recht haben, aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, ich bin alles andere als faul, die Vorbereitungen und Recherchen zum nächsten Trip verschlingen nur gerade die ganze Zeit. Doch ich will endlich die Katze aus dem Sack lassen und Euch nicht länger auf die Folter spannen.

 

Am 15. März 2012 laufen unsere Australien-Visa aus. Da wir aber nicht einfach so wieder zurück in unser Deutsches Leben wollen, planen wir, unseren lieb gewonnen „Shorty“ mit nach Hause zu nehmen.

 

Allerdings ist es langweilig, ein Auto einfach in eine Kiste zu stellen und nach Bremen zu verschiffen und so dachten wir uns, dass wir es auf dem -mehr oder weniger- Landweg nach Hause fahren.

 

Von Australien aus werden wir das Auto nach China verschiffen. Von dort aus fahren wir dann weiter durch die Mongolei, Russland, Lettland, Litauen und Polen um dann hoffentlich in ein paar Monaten wohl behalten in Deutschland an zu kommen.

 

Ich habe ebenfalls beschlossen die Homepage ein bisschen um zu bauen, um Euch entsprechend an der Reise teilhaben zu lassen. Es werden verschieden Rubriken dazu kommen, aber vor allem werde ich von Anfang an eine Kalkulation online stellen in der Ihr sehen könnt, was welcher Posten bisher gekostet hat, was ich vorab kalkuliert habe und wie es sich auf der Reise verhält. Da ich mich schon seit geraumer Zeit schlau lese, mit Verschiffungsagenturen telefoniere und an 1000 Kleinigkeiten verzweifel, möchte ich Leuten, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen eine ähnliche Route zu fahren, eine realistische Kostenaufstellung geben, denn ich habe ja viel im WWW gefunden, aber nie eine Antwort auf die Frage: „Kann ich mir das überhaupt leisten?“.

 

Daher seit gespannt! Ab Mai heißt es dann:

 

 

WWW.FERN-WEH.COM von A nach D“

 

Im Shorty Land-Cruiser von Australien nach Deutschland...

 

So far, Euer Nico ;-)

 

PS: Bis dahin gibt es aber noch wie gewohnt Berichte aus Down UNDER zu lesen ....

 

 

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Hard Yakka

ist der Australische Begriff für Harte Arbeit und entspricht genau meiner Tätigkeit der letzten 2 Monate. Da das arbeiten für den Strassenbau nur ein Schnellschuss war, wusste ich, dass ich spätestens in Perth wieder nach Arbeit suchen musste, und wie es im schönen Australien nun mal ist, hat es ganze 2 Wochen gedauert bis ich wieder einen Job hatte.

 

Diesmal ging es nach Kondinin, dem kulturellen „Nabel“ des West-Australischen „Getreidegürtels“.

Kondinin hat, ausser der Getreideannahmestelle des Exporteurs für den ich arbeite, faktisch NICHTS zu bieten.

 

Nichts im Sinne von GAR NICHTS!!!

 

Es gibt an einem Ende der Strasse eine Kneipe und am anderen einen Campingplatz. Punkt! Damit hat man Kondinin, meiner Meinung nach sehr detailliert beschrieben.

 

Trotz der Tatsache das Kondi, wie es die Einheimischen nennen, auf der Aktivitätenscala bei -800 liegt, mag ich das Städtchen.

 

Es sind wieder einmal die Menschen die hier leben, die aus einem öden Nest ein facettenreiches Arbeitserlebnis machen.

 

Da die meisten Einheimischen ihr Geld als Getreidebauern verdienen und ich in der Getreideannahmestelle arbeite, war es nicht schwer Kontakt zu knüpfen und wenn man dann noch den ein oder anderen Abend im Pub (Kneipe) verbringt gehört man ganz schnell dazu.

 

Es ist schwer sich an den wenigen freien Tagen auf zu rappeln um die Gegend zu erkunden, aber wenn man es dann doch macht, dann findet man durchaus attraktive Fleckchen zum Entspannen und Staunen :-)

 

Einige von euch werden, wenn ihr euch die Bilder anschaut, erkennen, dass es hier aussieht wie in meiner geliebten Uckermark. Vielleicht ist das der Grund warum ich mich hier wohl fühle...

 

All diejenigen, denen ich zur Weihnachts,- und Neujahrszeit keine persönlichen Zeilen geschickt habe, will ich hier nochmal Grüßen und ich hoffe ihr habt gut abgesahnt und seit gut reingerutscht..

 

So far,

 

Nico, vom kulturellen Epizentrum der Welt :-D

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Steiler Punkt

Zugegeben , wenn man 1,5 Jahre durch Australien rumpelt, dann sieht man den ein oder anderen Landstrich. Einsame Strände, endlose Ebenen und Rote Berge hauen einem nicht mehr so vom Hocker wie es noch vor einem Jahr der Fall war und man ließt lieber ein Buch anstatt aus dem Fenster zu schauen ;-)

 

Dementsprechend hatte ich keinerlei Erwartungshaltung der Westlichsten Punkt Australiens gegenüber. Als ich mir die Strecke auf der Karte angeschaut habe, dachte ich noch es wäre wieder einmal eine endlose Schotterstraße, an der am Ende ein Schild steht, welches die Großartigkeit der jeweiligen Sehenswürdigkeit anpreist.

 

Was sich uns allerdings bot, war alles andere als langweilig und alltäglich. Schon nach wenigen Kilometern vom Highway änderte sich die Landschaft dramatisch. Wilde zerklüftete Buchten mit azurblauen Wasser, die sich tief in die Landschaft gefressen haben.

Riesige Dünenlandschaften die einem den Atem rauben und Tundra-ebenen, die es leicht mit der Norwegischen Rondane aufnehmen können.

 

Ich habe in letzter Zeit oft darüber nachgedacht, wie es ist wieder nach hause zu kommen und dabei vergessen das ich noch immer in Australien bin und ein ziemlich geiles Leben führe.

 

Der Trip zum westlichsten Punkt hat mich mal wieder ein bisschen wach gerüttelt und mir gezeigt das es sich doch lohnt einmal mehr anzuhalten und das nicht jeder Strand ausschaut wie der vom Vortag.

 

Nico

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Roter Staub

Nachdem wir die Wüste hinter uns gelassen haben hieß es Abschied nehmen von Micheal denn seine Reiseroute führte ihn zurück Richtung Norden und dann durch die Mitte zur Ostküste. Unser Plan war es aber weiter Richtung Süden zu ziehen um dann spätestens in Perth wieder nach Arbeit zu schauen.

 

Das es wieder einmal alles anders kommen sollte war natürlich klar :-) Kaum das wir wieder die Westküste erreicht hatten, nahmen Jens und Jenny, zwei deutsche Backpacker die wir auf Calvert kennen gelernt hatten, Kontakt mit uns auf, denn auf der Rinderfarm auf der die beiden arbeiteten, wurden noch Helfer mit Erfahrung gesucht.

Und so kam es, daß wir eine Woche nach unserem Wüstentrip wieder zu arbeiten begannen.

 

Wyloo Station liegt im Herzen der Pilbara in Zentral-Western Australien. Diese Gegennd gilt als die heißeste Region Australiens. Im Sommer sinken die Temperaturen nicht einmal Nachts unter 40°C und 45°C – 50°C sind hier die Norm!

 

Ehrlich gesagt hatte ich nach dem Kidson Track erstmal die Schnauze voll von Rotem Staub und Temperaturen über 36°C aber natürlich lockt das Geld und Zeit hatten wir natürlich.

 

Die Arbeit war alles andere als das was ich unter Farm-Arbeit kannten und schon am ersten Abend wurde ich gefragt ob ich LKW Fahren kann und es mich stören würde nicht auf der Farm zu arbeiten.

 

Einen Tag später fand ich mich selbst in einem Minencamp als Mitglied eines Straßenbautrupps wieder.

 

Nun soll sich einer aufregen das ich noch vor kurzem einen Artikel zu Thema Umweltschutz in Australien geschrieben habe und nun selbst am Steuer eines Minen-Trucks sitze. Natürlich habe ich meine Meinung nicht geändert! Ganz im Gegenteil! Ich war auf Rinderzucht und nicht auf Strassenbau eingestellt. Zudem war es sehr interessant mit eigenen Augen zu sehen wie Minengesellschaften sich Naturschützer zu nutze machen um nicht als der Böse-Buh-Mann der Nation da zu stehen. Im Endeffekt geht es wie immer um Geld. Geld zu dem auch Tier und Naturschutzorganisationen nicht nein sagen, selbst wenn es bedeutet mal ein Auge zu zu drücken in Bezug auf Biologisch nicht absehbare Folgen. Mehr werde ich zu diesem Thema hier aber nicht schreiben.

 

Auf jeden Fall war die Arbeit nicht das was ich erwartet hatte und so teilte ich dem Chef nach 2 Wochen mit das ich bezahlt werden möchte um mich dann aus dem Staub zu machen.

 

Nun düsen wir wieder weiter die Westküste hinunter, genießen die satten Blautöne des Indischen Ozeans,denn Rottöne hatten wir genug in den letzten 2 Monaten und nähern uns langsam einer Landmarke die es noch auf unserer Karte zu verzeichnen gilt. Der Westlichsten Punkt Australiens:-)

 

So far, Nico

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Wüste Zeiten

Canning Stock Route / Kidson Track

 

Dieser Blogeintrag wird mal ein bisschen anders aussehen als ihr es gewohnt seit.

 

Da die Canning Stock Route (CSR) ein sehr speziellen Kapitel für mich ist, habe ich beschlossen meine täglichen Tagebucheinträge online zu stellen, anstatt einer Zusammenfassung wie ich es normalerweise mache.

 

Die Canning Stock Route ist ein in 1906  entstandener Viehtreiberweg der von den Halls Creek 1700 km nach Wiluna führt. Es gibt auf der gesamten Strecke nur einen Versorgungspunkt für Kraftstoff, dafür aber Brunnen entlang der Strecke die für die Wasserversorgung genutzt werden können.

 

Über 1000 Dünenüberfahrten, 50°C Tagestemperatur und bis zu 5°C in der Nacht machen diesen, durch 4 Wüsten führenden Track zu der härtesten Offroadstrecken Australiens.

 

Halls Creek

Der eigentliche Plan war es, in die Bugles Bungles zu fahren bevor wir auf die Canning Stock Route aufbrechen. Allerdings war der Nationalpark tagelang wegen schwerer Feuer geschlossen so dass wir schlussendlich die Bungles Bungles aus der Reiseroute strichen.

 

Die 2 Tage die wir dadurch in Halls Creek verbrachten, nutzten wir für ein paar letzte Besorgungen und Auskünfte über aktuelle Temperaturen und den Zustand des Tracks.

 

Natürlich machten wir auch nochmal ein paar Beruhigungsanrufe an Eltern und Freunde und stellten sicher, dass diese in den nächsten 20 Tagen nicht auf einen Anruf warten brauchen.

 

Tag 1.

Wir haben heute Halls Creek verlassen, um schließlich in Richtung Canning Stock Route (CSR) aufzubrechen.

 

Es war merkwürdig meine Familie anzurufen und Postkarten zu schreiben, denn normalerweise mache ich das nie bevor ich aufbreche.

 

Zugegeben, ich habe ein mulmiges Gefühl in Bezug auf die CSR denn viele Einheimische haben mich vor den Temperaturen und der Länge der Strecke gewarnt.

 

Nun sitze ich am Feuer in unserem ersten Camp, wir sind noch nicht auf der CSR, aber schon auf dem Tanami Track in der Tanami Wüste.

 

Wir haben kleine Umbauten an Michaels Hilux vorgenommen um Feuerholz transportieren zu können, denn Brennholz soll es wenig in der Wüste geben.

 

Auf der heutigen Fahrt sind mir eine millionen Sachen durch den Kopf gegangen. Was zu Beispiel schief gehen kann und wie man sich im Ernstfall selbst helfen muss. Ich bin gut darin mich selbst zu beruhigen, wenn ich aber für eine Pause aus dem klimatisierten Auto steige und die Hitze mich wie ein Hammerschlag trifft dann wird mir doch immer wieder ganz schummrig im Bauch.

 

Wir haben beschlossen unseren Tagesrhythmus in der Wüste zu ändern. Früher aufstehen und länger fahren, 100 km pro Tag ist unser Ziel, aber wir werden sehen.

 

Tag 2.

Heute Morgen war es superheiß, so dass wir uns recht schnell in die Spur gemacht haben.

 

Auf dem Tanami Track gibt es, bevor man in die Great Sandy Desert fährt, eine letzte Aboriginal Gemeinde welche auch Sprit verkauft. Ballalanina.

Nachdem wir jeden Kanister aufgefüllt haben ging es dann aber tatsächlich auf die Canning Stock Route (CSR).

 

Überraschender weise war die CSR in nicht all zu schlechten Zustand. Sandig, wellblechartig aber nicht überwuchert und auch keine superbrutale 4x4 Aktion.

 

Gereicht hat es aber trotzdem um für erste Probleme an den Autos zu führen. Mir ist ein Zusatzscheinwerfer abgebrochen und Micheal hat es ein Radlager zerhauen. Um das reparieren zu können mussten wir früher halt machen als es angedacht war.

 

Well 49 (Brunnen Nr. 49) ist unser Camp für heute Nacht. Kleine Sträucher und Büsche geben ein wenig Schatten und der Brunnen ist in überraschend gutem Zustand.

 

Da wir Feuerholz dabei haben und Wasser aus dem Brunnen ziehen können ist das erste offizielle CSR- Camp ein extreme luxuriöses.

 

Die Great Sandy Desert ist übrigens ganz anders als ich es erwartet hatte. Meine Vorstellung von Wüste war ein trockenes, sandiges, heißen Nichts. Grünes Spinifex und Paperbark Bäume sind hier aber so zahlreich vertreten, dass man den Sand gar nicht sieht;-)


Dafür ist aber die Nacht wie man sich eine Wüstennacht vorstellt. Ziemlich kalt, die Sterne sind unglaublich hell und gut zu sehen und außer seinem eigenen Atem hört man nichts. Irgendwie gruselig.

 

Micheal und ich haben eben nochmal über den Karten gebrütet und denken das wir morgen schneller vorankommen. Natürlich nur wenn die Strecke so gut bleibt.

 

Tag 3.

Schon heute Morgen ging der Tag anders los als erwartet. Ich hatte mir den Wecker auf 5:30 Uhr  gestellt um vor der großen Hitze wach zu sein. Die Idee war ein frühes Frühstück und dann ab auf die Piste.

 

Um 4:30 Uhr hörte ich Micheal draußen rumrennen und fragte ihn was zur Hölle er da veranstalte. Er dachte er hätte verschlafen denn es war hell und so ist er aufgestanden. Tatsächlich stand die Sonne um 4:30 Uhr schon hoch am Himmel.

Keine Ahnung warum in der Wüste die Sonne früher aufgeht, aber es ist echt komisch wenn es um 3 Uhr morgens anfängt zu dämmern, um 4 ist es hell und um 8 Uhr sind es 30°C.

 

Gestern haben wir noch rumgesponnen das wir die CSR in einer Woche schaffen wenn wir in der gestrigen Geschwindigkeit weiter reisen. Heute wurde der Track aber von Kilometer zu Kilometer schlechter. Fahrtechnisch aber spannend denn es galt die ersten Dünen zu überqueren. Die Wüste wurde langsam wüster.

 

Trotz 9 Stunden hinterm Lenkrad schafften wir aber gerade mal 120 km. Oftmals brauchten wir 3 Anläufe bis wir die hohen Dünen meisterten.

Was uns zeitlich ebenfalls zurück warf,  war ein Platten am Shorty und ein gerissener Keilriemen.

 

Die Reparaturen waren schnell gemacht nachdem wir unser Camp zwischen 2 Dünen aufschlugen und die Temperatur runter ging. Im Fahrzeug war es tagsüber kaum erträglich, da der Riemen zur Klimaanlage gehörte und ein Schwarzes KFZ die wahre Hölle in der Wüstensonne ist!

 

Tag 4.

Heute waren wir mal in der Lage die Reisegeschwindigkeit zu halten. Spaßeshalber berechneten wir unsere durchschnittliche Geschwindigkeit mit 21, 23km/h .

 

Die Autos laufen gut so weit. Ich habe ein Geräusch in der Vorderachse, denke aber, das es kein großes Problem darstellt und warten kann bis wir wieder zurück sind in der Zivilisation.

 

Viel erdrückender war heute die Berechnung des Durchschnittsverbrauches und die Feststellung das wir es wohl nicht bis Willuna schaffen werden. Der südliche Teil der CSR ist 1000km lang, klingt nicht so viel, aber gemessen an den Dünenquerungen, dem permanenten sandgebuddel und den harten Bedingungen ist es ein langer Weg!

 

Micheal hat  180 l Diesel an Bord und anhand der aktuellen Berechnungen brauch er 170l um die 1000 km zu packen. Dasselbe gilt für mich. Ich transportiere 170l Diesel und nach meinen Berechnungen bringen die mich genau 1000 km . Das Problem ist das die Wegverhältnisse nicht schlechter werden dürfen und keiner von uns am totalen Limit kalkulieren will.

 

Wir haben beschlossen eine Entscheidung zu fällen wenn wir in Kunawarratiji aufgetankt haben und genau wissen wie unser Verbrauch lag.

 

Eine alternative raus aus der Wüste wäre die Telfer-Road oder der Kidson-Track, aber wie gesagt, eine Entscheidung werden wir in etwa 2 Tagen fällen, wenn wir den nördlichen Teil der CSR hinter uns gebracht haben.

 

Tag 5.

Manche Dinge klären sich von allein. Heute Morgen nach dem Frühstück machten wir wie immer den obligatorischen Auto-Check. Meine  Prognose war ein weiterer platter Reifen und der Ausfall meines Rückfahrscheinwerfers (oder vielmehr nicht Ausfall, denn ich konnte ihn nicht mehr ausschalten; musste die Sicherung rausnehmen). Micheal hatte schlechtere Nachrichten, denn der Hauptsimmering von seiner Kurbelwelle hat sich verabschiedet und nun leckt sein Motor Öl.

Nach ein paar Überlegungen stand dann fest, dass wir die CSR an Brunnen 33 verlassen und auf dem Kidson-Track zurück in Richtung Küste fahren.

 

Zuvor hieß es aber nochmal 130 km fahren bis zum Brunnen 33. Tatsächlich nochmal ein böses Stück auf der CSR. Lange sandige Passagen und superschroffe Auswaschungen. Am Shorty hat sich eine Verschraubung vom Schaltarm verabschiedet und ich konnte nicht mehr in den  4x4 Betrieb schalten. Glücklicherweise habe ich alles dabei um solche Kleinigkeiten zu reparieren.

 

Der Rest des Tages verlief problemlos und gegen 16 Uhr erreichten wir Brunnen 33 und damit unser letztes Camp auf der CSR.

 

Die Stimmung ist ein bisschen ruhiger denn der Trip wird auf jeden Fall kürzer als wir es gedacht hatten.

 

Tag 6.

Die Nacht am Brunne 33 war dafür umso spaßiger, denn nicht nur wir 2-Beiner sind auf das Wasser angewiesen sondern auch alles was kreucht und fleucht in der Wüste und so hatten wir die ganze Nacht lang Getrampel von Kamelen, Dingos und Wildpferden um unser Lager.

 

Heute Morgen hieß es dann auftanken in Kunawarratji für 3,20 $ pro Liter !!!  

Micheal war besser gelaunt als gestern Abend und merkte an das er doch un ganz scharf darauf ist den Kidson Track zu fahren. Und so bogen wir am Rande der Gibson Desert ab und befinden uns nun auf dem Kidson Track und damit im Herzen der Great Sandy Desert.

 

Der Kitson Track ist vom Zustand her erheblich besser da weniger Verkehr auf ihm unterwegs ist. Das bedeutet allerdings nicht , das es einer Autobahn gleichkommt. Besser für uns bedeutet einfach weniger Wellblechpassagen. Auf der CSR waren es rund 1100 Fahrzeuge dieses Jahr! Auf dem Kidson Track gerade mal eine Hand voll. Und 1100 Geländewagen sind genug um eine Sandpiste in eine Rüttelpiste zu verwandeln.

 

Kamele haben wir heute dann auch gleich noch einmal gesehen, und zwar direkt neben dem Auto.

Steph war super aufgeregt denn sie hatte sich auf der CSR wilde Kamele versprochen, aber außer Kamelspuren hatten wir bis dato kein Glück.

 

Im Moment sitze ich im Camp am Razorblade Bore (Brunnen) und genieße die Kühle Stille. Micheal und Steph schlafen schon..

Ich denke morgen werden wir es bis kurz vor die Küste schaffen, denn unsere Reisegeschwindigkeit liegt bei gut 50 km/h.

 

Tag 6.

Wieder einmal haben wir uns verkalkuliert. Die Kondition des Tracks hat sich mit Aufbruch am Razorblade Bore mit jedem Km verschlechtert, was unsere Durchschnittstempo auf etwa 15km/h bringt.

 

Natürlich stoppen wir immer wieder um Bilder zu machen, denn die Landschaft hat sich ebenfalls verändert. Noch auf der Canning war es recht hügelig und sandig aber für Wüstenverhältnisse super grün und bewachsen. Hier auf dem KT ist so gut wie gar nichts mehr. Spinifex und ein paar dröge Büsche, Dünen und Sand.

 

Die Kamelbilanz ist allerdings außerordentlich gut. Entweder waren die Höckertiere zwischen den Dünen auf der CSR schlechter zu sehen oder sie sind hier einfach zahlreicher vertreten.

 

Es ist ebenfalls bemerkenswert das dieser Landstrich noch größer und weiter ausschaut als das was wir bisher in Australien gesehen haben. So viel leere ist kaum in Worte zu fassen. Und wenn man 9 Stunden lang durch dasselbe abwechslungslose Panorama fährt kommt es einem noch gleich nochmal so groß und leer vor.

 

In Worte fassen lässt sich allerdings mein ärger, als ich bemerkte das sich meine 2te Batterie verabschiedet hat. Einfach kollabiert, und das heißt kein Kühlschrank und weitere wichtige Annehmlichkeiten.

Wollen wir hoffen das es das jetzt erst mal war mit Reparaturen am Fahrzeug denn die Liste ist schon ziemlich lang ;-).

 

Allem ärger zum Trotz haben wir ein wunderschönes Camp mit unglaublichem 360 Grad Blick und traumhaftem Sonnenuntergang über den Sanddünen der Great Sandy Desert.

 

Tag. 7

Geschafft. Nachdem der gestrige Tag eine Tortur für Fahrzeug und Fahrer war ging es heute recht gut von der Hand. Der KT wurde wieder besser so dass man nicht mehr wie ein Irrer im Getriebe rühren muss um zwischen H4 und L4 zu schalten.

 

Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder Teerstraße und damit Zivilisation.

 

 

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Wer ist eigentlich Kimberley?

Wenn man nach Australien reist und mit anderen Reisenden Tripgeschichten am Lagerfeuer austauscht dann kommt zwangsläufig früher oder später die Frage: „Warst du eigentlich schon in den Kimberleys?“ Wenn man dann antwortet „Nein,kommt aber noch.“ dann startet in der Regel ein Pamphlet über die Schönheit der Kimberleys. Das kuriose dabei ist, jeder schwärmt wie schön es doch ist, aber niemand kann wirklich sagen wie man es sich vorstellen soll.

 

Ist es Regenwaldig? Oder ist es eher Wüstenähnlich? Ist es Grüner oder Roter als im Rest Australiens?

 

„Naja, es ist eher Buschig und karg, aber die Schluchten sind sooooo toll!“ ist dann oftmals die Antwort auf die ich mir noch immer keinen Reim machen kann.

 

Nach nun gut einem Monat in der Kimberleyregion weiß ich nun mehr denn ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen.

 

Aber erst einmal möchte ich klarstellen das die Kimberleys nicht Kimberleys genannt werden sondern „Die Kimberley“! Wo der Name selbst her kommt, konnte ich bislang aber trotzdem nicht recherchieren. Ich nehme einfach mal an das es wie mit den meisten Namensgebungen in Australien ist. Wahrscheinlich benannte der erst beste europäische Erforscher die Region nach dem zweiten Hund seiner verstorbenen Ex-Schwiegermutter. Wie gesagt, das ist nicht belegt ;-)

 

Aber tatsächlich ist die Kimberley die gewaltigste, zerklüftetste und abgelegenste Regionen Nord-West- Australiens. Mit nur zwei Jahreszeiten, wenn man die Regen,- und Trockenzeit so nennen will, ist es eine Region voller Extreme. Halb trockene mit Spinifex gepunktet, unendliche Ebenen die nur von staubigen Straßen, unterbrochen werden. Unwirtlich orange-rote Bergketten die von Felsigen Schluchten mit dramatischen Wasserfällen, umgeben von satt grünen Regenwald, durchschnitten werden.

 

Ich kann mir nun vorstellen warum es Kimberleybesuchern so schwer fällt diesen Landstrich zu beschreiben, denn es ist einfach zu vielfältig um es in ein paar Worte zu fassen. Ich hoffe Ihr könnt einen kleinen Eindruck gewinnen wenn ihr euch die Galerie anschaut:-)

 

Die Kimberley ist aber nicht nur ein Fleckchen für Abenteurer, Geologen und Wüstenfüchse, sondern auch für Mienen und Mineralölkonzerne.

 

Es ist ein Fakt das es die West-Kimberley wie ich sie Erfahren habe bald so nicht mehr zu erleben gibt.

 

Den traditionellen Besitzern, den Aboriginals, wurde 1972 das bis dato von weißen in Anspruch genommene Land, die Kimberley, zurück gegeben. Nach der Verabschiedung der Gesetze zum Schutze der Indigen Landrechte, wurden Klauseln eingefügt die Minengesellschaften und Ölriesen wie BP und Co, als einzigen die Möglichkeit einräumt das Land zum Abbau von Bodenschätzen zu nutzen, denn bei der Nachformulierung der Definition des besitzbaren Landes wurde vermerkt, daß das zurückgegeben Land nur einen Meter tief ist. Alles was sich tiefer im Erdreich befindet gilt dadurch als Allgemeinbesitz. Das ist wieder einmal ein absurdes Beispiel Geld orientierter Gesetzgebung.

 

Die Folgen dieses Gesetzes kann man durchaus schon sehen wenn man von Broome aus in Richtung Cape Leveque fährt. Schwere Baumaschinen überziehen die Schotterpisten mit Asphalt um schneller Krafstoff und noch mehr Baumaschinen in die schwer erreichbaren Winkel der Nord-West-Kimberley zu bringen. Anstatt von Wahlen, die normalerweise jedes Jahr an die Küste der Dampier Halbinsel kommen, stehen nun Bohrinseln und Schwimmende Tankstellen im Wasser.

 

Aufmerksam bin ich darauf allerdings nicht durch TV oder Radio geworden sondern durch kleine in Broome all gegenwärtigen Protestäußerungen mit Transparenten an Gartenzäunen bis hin zu Camps und Demonstrationen. Es ist traurig das nicht einmal in den Australischen Medien davon berichtet wird.

 

Es wird vermutet das sich eines der größten Uranvorkommen der Welt unter den Kimberley befindet. In Woodend, einem der Traumstrände Western Australiens, wird im nächsten Jahr eine 14 km lange Seebrücke und ein Industriehafen entstehen um den Abtransport zu gewährleisten.

 

Während einer Tour mit Landschaftsfotografen Nigel Gaunt (http://www.reddirtphoto.com.au) eines der Protestcamps in Woodend. Ich war überrascht das es nicht für den Weltfrieden kiffende Hippies sind die dort protestieren, sondern Geschäftsleute, Anwohner, Junge und alte Leute aus der Region.

 

Die Kimberleyregion wird in den nächsten Jahren ihren mystischen Ruf, ihre Unzugänglichkeit und auf jeden Fall ihr Gesicht verlieren. Leider nicht das erste Mal das ich Umweltzerstörung auf höchstem Niveau erlebe, seit ich in Australien bin.

 

Nico

 

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Savannah Way

Hier draußen im Outback hat die Welt eine andere Farbe. Grüne mit Wolken betupfte Berge und Zuckerrohrfelder weisen dem einspurigen Track den Weg, der sich von Cairns nach Broome durch von Kangaroos und Rindern bevölkertes buschiges Land zieht.

 

Für mich der Inbegriff Australischen Outbacks. Man spult tausende von Kilometern ab und jede Hautpore ist gefüllt mit rotem Staub.

 

Den Östliches Teil des Savannah Ways habe ich bereits letztes Jahr bereist. Nun soll es von Calvert Hills via Boorollola, Materanka, Kathrine etc nach Broome gehen.

 

Da wir versuchen auf nicht all zu ausgetretenen Wegen zu reisen, was vergleichsweise schwierig ist in Australien, sind wir immer mal wieder vom Savannah Way abgebogen um Alternativstrecken zu fahren. Viele Leute haben uns Kringel auf unsere Karte gemalt und uns Hinweise gegeben wo es schön ist, auch ohne Eintrittkarte und Hochglanzwerbung. Dadurch sind wir immer wieder an unglaublich schönen Plätzen gelandet die man weder im Touristenführer noch Lonely Planet findet.

 

Süßwasserlagunen versteckt hinter Dünen, Ruinen alter Polizeistation mitten im Busch, Grabstätten aus Zeiten des Goldrausches und der Eroberung Australiens oder „Privat“-Strände an denen man die Zeit vergisst...

 

An dieser Stelle werde ich allerdings nicht weiter beschreiben wo genau diese und viele andere Spots zu finden sind, denn vielleicht will ich mal ein Buch über die Reise schreiben und damit noch ne Mark verdienen ;-D

 

Nico

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Hidden Track

Calvert Hills liegt nun schon wieder ein Paar Tage hinter uns wir sind auf dem Weg nach WA.

Bevor wir aber das Auto final für die Kimberleys packen haben wir uns einer Region zugewandt die seit langer Zeit kein Weißer mehr betreten hat.

 

Waanyi Garawa ist der Aboriginal Name eines Landstriches der den Indigen Besitzern 1976 durch die Australische Regierung zurück gegeben wurde.

 

Um diese Landstriche betreten zu dürfen benötigt man eine Erlaubnis der Stammesältesten. Da Paul, der Manager der Calvert Hills Station aber schon immer gute Kontaktpflege mit dem Aboriginal-Stämmen im Golf von Carpentaria betrieben hat, war es für uns möglich eine Erlaubnis zu bekommen.

 

Da es leichtsinnig ist allein in so abgelegene Regionen aufzubrechen, haben sich Bjarge Jansen aus Dänemark und Micheal Meyhew aus Australien , der uns übrigens mit nach Western Australien begleiten wird, angeschlossen. Mit 3 Fahrzeugen ging in Richtung „China Wall“,einer 300m hohen Felswand die sich wie ein Wall viele km durch das Outback zieht.

 

Für mich bislang einer der schönsten und definitiv einsamstem Trips die ich in Australien gemacht habe....

 

Winke Winke, Nico

 

PS: Ich werde später noch mehr Bilder hochladen, das ist aber derzeit auf grund schlechter I-Net Verbindung nicht möglich...

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Abschied

Wenn man reist, bringt so gut wie jeder Tag etwas neues, aufregendes oder freudiges mit sich. Aber Freude und Trauer liegen oft nah bei einander. Und so hieß es Abschied nehmen vom Nordaustralischen Outback .

 

Man verabschiedet sich täglich von Menschen die man kennen gelernt hat. Aber noch nie ist es mir so schwer gefallen. Calvert Hills war etwas besonderes für mich. Ein sehr besonders Kapitel in meinem Australien Aufenthalt.

 

Es ist nicht die Landschaft oder die Arbeit die es so speziell gemacht hat, es sind die Menschen mit denen man zu tun hatte. Oftmals schroffe Gestalten, die die Schule in der 8ten Klasse beendet haben, um als Stockman oder Jackeroos ihren Weg zu gehen. Alles gute Menschen, durch und durch. Wir Deutschen sind immer scharf auf Qualifikationen, Bildung und Abschlüsse. Die Menschen, die im Outback leben und arbeiten geben nichts darauf wie gut die Noten auf dem Zeugnis sind. Wenn man sich zu traut, die Arbeiten zu händeln, wird einem eine Chance gegeben. Erfahrung oder nicht. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und genau diese Sachen haben für mich das Arbeiten auf Calvert so speziell gemacht. Alles in allem verbrachte ich 9 Monate im Bush von Nordaustralien.

 

Es ist interessant das für mich Konstanten wichtiger sind als ich dachte. Als die Idee aufkam für ein Jahr in Ausland zu gehen, kreiste nur Bindungslosigkeit, keine Verantwortung, keine Verpflichtungen etc. durch meinen Kopf. Nach 9 Monaten an einem Fleck stelle ich doch tatsächlich fest, wie schön ein fixer Punkt sein kann um den man sich bewegt. Und genau dieser Punkt war Calvert Hills für mich, ein zu Hause weit weg von zu Hause.

 

Ich weiß, dass meine Familie gleich wieder Hoffnung schöpft und denkt, Mensch, der Junge wird erwachsen und kommt bestimmt gleich wieder nach Deutschland... Nun ja, nach all dem Wohlgefallen fester Arbeitszeiten und einem echten Bett, glüht das Reisefieber wieder in mir auf und ich schaue nach Westen, den Teil Australiens den ich noch nicht erlebt habe...

 

In diesem Sinne, viel Spaß beim lesen der nächsten, nun wieder regelmäßig kommenden Einträge!!

 

Euer Nico

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Gedanken

Ich weiß das ich eine ganze Weile nichts geschrieben habe, und tatsächlich versuche ich zu überlegen warum. Freunde und Familie merkten mehr als einmal an das ich doch mal wieder die Homepage füttern soll.

 

Tatsächlich hatte ich einfach keine Lust zu schreiben, genauso wenig wie ich Lust hatte mir Gedanken über das nach hause kommen zu machen.

 

Das ich die letzten 3 ½ Monate wieder auf Calvert Hills Station gearbeitet habe ist kein Geheimnis.

Und das ich die Arbeit mag und mich wohl gefühlt habe, auch nicht.

 

Pauls Sohn meinte letztes Jahr zu mir das es anders als das erste mal ist wenn man zurück kommt nach Calvert Hills. Er hatte Recht! Natürlich ist es vertrauter,familiärer und die Arbeit mit Ross und Rind ist auch nicht mehr so ungewöhnlich. Für mich war es aber besonders weil ich wieder einmal mehr festgestellt habe, was man alles nicht brauch, zum glücklich sein und das es einen Platz auf der Welt gibt an dem ich sorgenfrei bin. Man hat zu essen, zu trinken und wird bezahlt am Monatsende. An einem Platz wie diesem kann man sich schnell verlieren, seinen Gedanken nach- hängen und die Zeit verstreichen lassen und wenn man nicht auf passt, ist man ratz fatz 60 Jahre alt und fragt sich wo der Rest der Welt geblieben ist.

 

Ich habe ein Teil von meinem Herzen im Bush verloren, und es ist super verführerisch einfach hier zu bleiben und sich um nichts mehr Sorgen zu müssen, Allerdings gab es Gründe warum ich vor 1,5 Jahren aus Deutschland abgehauen bin. Einer davor war, das Bedürfnis nicht auf der Stelle treten zu wollen. Und genau das halte ich mir im Moment vor Augen wenn ich darüber nachdenke im Outback zu bleiben. Nicht auf der Stelle treten, weiter ziehen und weiter lernen mit so viel Freiheit umzugehen.

 

So long, Nico

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Rot-Grünes Zentrum

Als ich vor über einem Jahr in Darwin gelandet bin, war mein ursprünglicher Plan wenige Tage nach der Ankunft den Australischen Kontinent von Nord nach Süd zu durchqueren. Wenn man sich entscheidet ins Ausland zu gehen, dann stellt man schnell fest das Pläne sich oftmals in Schall und Rauch auflösen.

 

Speziell hier in Australien habe ich das Gefühl das sich die Weltenkugel ein wenig langsamer dreht als zu Hause. Man hört auf, Pläne zu schmieden denn es kommt ja alles doch anders als man es sich vorgestellt hat.

 

Nun, ziemlich genau ein Jahr später sollte es dann doch passieren das ich das Auto bestücke und Australien durchquere. Nicht von Nord nach Süd sondern umgekehrt.

 

Durch die Trips in das Outback von Queensland, Victoria und South Australia letztes Jahr, hätte ich erwartet, dass ich wenig Neues sehen würde. Roter Sand und endlose Schotterpisten, dass sich aber das Rote Zentrum noch einmal sehr von dem abhebt was ich bereits gesehen habe, überraschte mich.

 

Der Trip hat allerdings nicht in Alice Springs begonnen sondern 3000 km weiter südlich in Geelong und da wir keinen Zeitdruck hatten auf dem Weg nach Norden, haben wir einen Zick-Zack-Kurs gewählt der uns durch die wunderschönen Grampians in Victoria, durch die Flinders Ranges in South Australia, entlang des Oodnadatta Tracks, über Uluru zurück nach Calvert Hills führte.

 

Für den Landcruiser war es die erste Bewährungsprobe die er trotz kleinerer Problemchen mit Bravur bestanden hat.

 

Aber Schreiben ist Silber und Schweigen ist Gold (oder so ähnlich) und damit wünsche ich euch viel Spaß mit den Bilder.

 

Cheers, Nico

 

PS: Ich werde in nächster Zeit die Homepage ein wenig umgestalten und dadurch ein bisschen übersichtlicher machen.

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Blick nach Vorn

Wenn man so reist dann hat man manchmal keine Lust zu schreiben, Da aber im letzten Monat so viel passiert ist habe ich mich mir nun mal einen Ruck gegeben.

 

Momentan sitze ich neben unserem Land Cruiser in den Flinders Ranges und überlege wo ich einsetze.

 

Am besten vor 1,5 Monaten:

 

2 Wochen vor meiner Abreise nach Hause hatte ich alle Nachweise und Referenzen zusammen um mein zweites Arbeitsvisum für Australien zu beantragen. Dieses war auch schnell vollbracht und gut gelaunt ging ich meiner täglichen Arbeit bei ARB nach.

 

Als nach einer Woche noch immer keine Antwort vom Visa-zentrum kam wurde ich ein wenig nervös.

2 Wochen später war ich panisch, obwohl ich noch über einen Monat Zeit bis zum geplanten Rückflug nach Australien hatte.

 

Zurück in Deutschland schrieb ich diverse E-mails an das Visa-zentrum in Cairns um 3 Wochen nach Beantragung des Visums erstmals eine Antwort zu bekommen. Nur war es bei weitem nicht das was ich erwartet hatte, denn man teilte mir mit, dass ich das Land nicht hätte verlassen dürfen und dadurch nun Schwierigkeiten entstanden wären.

 

An dieser Stelle sollte ich erwähnen, das mein erstes Visa mit Abflug aus Australien ausgelaufen war, und ich mich illegal in OZ befunden hätte, was ebenfalls nicht richtig gewesen wäre!

 

5 Mails meinerseits später bekam ich eine weitere Antwort mit der Aufforderung der Beantragung eines Brückenvisums. 10 Minuten nach Erhalt der E-mail war das Brückenvisum beantragt, denn langsam ging mir die Zeit flöten. Nur noch 2 Wochen bis zum geplanten Rückflug!

 

Eine Woche vor dem Rückflug hatte ich noch immer kein Visum. Weder Brücken,- Arbeits,- noch Touristenvisum. Was mach man denn nun, man möchte einen Flug buchen, kann man aber nicht weil man kein Visum hat. Man möchte nachfragen wie es denn mit dem Visaantrag steht, kann man aber auch nicht denn die Nr der Visastelle in Australien ist nur von innerhalb Australiens anrufbar. Schweißstriefend wendete ich mich an die Australische Botschaft in Berlin. Die hat zwar wenig Einfluss auf das Visa-zentrum in Cairns, aber immerhin schrieb eine sehr nette Dame in der Botschaft eine interne E-mail an ihre Kollegen in Cairns und prompt bekam ich eine Nachricht.

 

Nur leider wieder keine Einreisegenehmigung, sonder eine weitere Aufforderung nun eine ETA (Elektronisches Touristenvisa) zu beantragen.

 

Auch das tat ich binnen Minuten und um ganz sicher zu gehen schrieb ich eine Mail dazu, wie lange es denn mit dem ETA dauern würde, denn wir hatten es mittlerweile Donnerstag und Montag sollte der Flug gehen den ich Risiko-bereit gebucht hatte.

 

Wieder keine Antwort und einen weiteren Tag später ging mir am Freitag der A...sch auf Grundeis.

 

Ich rief erneut bei der Botschaft in Berlin an, um mir erneut sagen zu lassen das die Telefondienstler leider nichts für mich tun können. Nur das mir die selbe freundliche Dame vom letzten Anruf einen Tip gab. Wenn man das ETA selbst beantragt dann dauert es in der Regel 2 – 14 Tage.Wenn es aber ein Reisebüro macht dann kann es innerhalb von 20 Minuten bestätigt werden. Neue Hoffnung schöpfend griff ich zum Hörer um ein paar Reiseagenturen aus den gelben Seiten an zu rufen. Die meisten wussten nicht einmal wovon ich sprach und so rief ich frustriert bei Wild-Ost Erlebnisreisen an. Die konnten mir zwar auch nicht persönlich helfen, gaben mir aber die Nr. vom Australienspezialisten One-World-Travel aus dem Algäu.

 

One-World wusste sofort wovon ich sprach und tatsächlich hatte ich 30 Min mein ETA, um wenigstens wieder in Australien einreisen zu dürfen.

 

Nach Ankunft in Melbourne ging dann alles ganz unkompliziert. Ein Anruf in Cairns genügte um mein Arbeitsvisum zu bekommen und nun kann Teil 2 meiner Outbacktour weiter gehen.

 

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei den sehr geduldigen Mitarbeitern der Australischen Botschaft in Berlin bedanken. Aber vor allem bei Wild Ost und One World Travel für die selbstlose und unkomplizierte Hilfe!!! You Rock :-)

 

All die jenige von euch die mit dem selben Gedanken spielen 2 Jahre Work´n´Travel in Australien zu machen nehmen sich hoffentlich folgendes zu Herzen:

 

Arbeitet nie viel mehr „remote“ als der Australische Gesetzgeber es von euch will. Bei mir hat es zu Problemen geführt das ich 8,5 Monate im Bush gearbeitet habe, was mir einfach keiner in der Prüfstelle geglaubt hat.

 

Beantragt euer zweites Visum rechtzeitig und nicht wie ich 2 Wochen vor Ablauf eures ersten Visums, auch das kann zu großen Sorgen führen ;-) gebt euch selbst einen Zeitrahmen von min 1,5 Monaten vor Ablauf den ersten Visums.

 

So!

 

Und da ich aber nun wieder zurück in Oz bin gibt es euch wieder regelmäßig etwas zu lesen, denn wir befinden uns schon wieder auf unserem nächsten Trip 4300km durch das rote Zentrum!!!

 

Grüße, Euer Nico

 

 

 

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16002,958

16002.958 Km

 

ist die exakte Entfernung von Melbourne nach Berlin. 38 h ist die entsprechende Reisezeit und genau so fühle ich mich auch:-)

 

Wenn man ein Jahr in Australien verbracht hat, dann relativieren sich Entfernungen recht schnell. Vor dem Abflug nach Down Under vor einem Jahr schien mir Australien unendlich weit weg und was soll ich sagen, es ist immer noch so :-) Es ist verdammt weit weg!

 

Ich hatte mir gestern Abend fest vorgenommen bis Mitternacht wach zu bleiben um einen annehmbaren Rhythmus zurück zu bekommen. Dummerweise hat es mich gegen 21 Uhr, auf der Couch im beheizten Wohnzimmer, nieder gestreckt.

 

Es ist 5:53 Uhr ich sitze in der Küche meiner Mutter und bin, wie erwartet, Jetlag geschädigt.

 

Als ich noch in Prenzlau gewohnt habe bin ich keine 10 mal um diese Zeit aufgestanden. Aber gerade in der Morgendämmerung stelle ich die Unterschiede zwischen Australien und Deutschland fest. Optisch nimmt sich die Australische Südküste nicht viel mit Deutschland. Sehr Europäisch und Multi kulturell kommt sie daher. Da ich die letzten Monate in/bei Melbourne verbracht habe, war auf der gestrigen Zugfahrt kein Superevent da die Sicht aus dem Fenster dem glich was ich die letzten 4 Monate gesehen habe.

 

Aber die Gerüche, die Farben und vor allem die Geräusche mit denen mich die Uckermark begrüßt sind sensationell.

 

Daher; Reisen bildet, öffnet Augen, Ohren und den Verstand... :-)

 

Nico

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Good Bye Verbrecherland

...oder viel mehr bis gleich...

 

Einen ganzen Monat habe ich nun am Shorty gearbeitet und tatsächlich ist er pünktlich zur Abreise nach Deutschland fertig geworden.

 

An dieser Stelle möchte ich mich bei Russel und seiner Freundin Fleure bedanken die viele Dinge möglich gemacht haben.

 

Russel ist/war ein Arbeitskollege von mir in der ARB-Werkstatt. Nachdem ich wieder bei ARB angefangen habe, hat er mir freundlicher Weise ein Zimmer in seinem Haus angeboten. Nicht nur, daß ich dort erheblich günstiger gewohnt habe, nein, der gute Russel hat auch eine gut ausgestattete Werkstatt die die Arbeit am Land Cruiser ein bisschen einfacher gemacht hat.

 

Leider kann ich euch von den Umbaustationen nicht viele Bilder zeigen, da am Montag in mein Auto eingebrochen wurde :-(

 

Gestohlen wurde mein Handy, sämtliche Kreditkarten, mein neues Off-Road Navigationssystem und meine Taschenlampe. Die Polizei nimmt an, daß es Jugendliche waren, da auch ein 6er Pack Bier aus dem Kühlschrank im Auto geklaut wurde. Erfreulicherweise nicht gleich der ganze Kühlschrank!!!

 

Ich werde noch immer sauer wenn ich darüber nachdenke, denn es bedeutet für mich nur Rennereien und Extrakosten.

 

All diejenigen, die meine Australische Nr. haben, können diese getrost löschen. Ich werde im April eine neue SIM Karte kaufen und dann meine neue Nr an euch weiter geben.

 

Trotz der Ärgernisse ist der Cruiser wohl auf und wir haben gestern noch eine schnelle Test-Offroad-Camping-Runde im Lerderberg National Park gedreht.

 

Nun sitze ich wieder mal in einem Bungalow auf dem Barwon River Tourist Park, schreibe noch ein paar letzte Mails bevor es morgen früh zum Flughafen geht. Hier wird der Shorty auch bleiben bis ich im April zurück bin.

 

Ich fühle mich im Moment noch ganz und gar nicht so als würde es morgen nach Hause gehen. Das eine Jahr ist so schnell vorüber gezogen, daß ich nur anhand meiner Bilder realisieren kann, was ich erlebt, gesehen und gespürt habe.

 

Allerdings freue ich mich wahnsinnig darauf meine Familie und Freunde wieder zu sehen, gutes Essen zu genießen und einfach mal gar nix zu machen :-) keine Tourenplanung, keine Jobbewerbungen, kein Rinder-treiben ;-)

 

Der nächste Eintrag wird also von der guten alten Uckermark aus geschrieben...

 

Bis gleich an euch da draußen, euer Nico (keine 24 h mehr in Australien)

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The Road

..ist der Name von Phils Homepage. Wer ist Phil fragt ihr euch bestimmt, nun ich will euch mal eine kleine Geschichte niederschreiben die man so nur erlebt wenn man selbst auf Reisen ist.

 

Phil ist Schweizer und ist gerade auf seiner dritten Weltreise mit seinem Motorrad.

 

Als ich im Dez den 4 Runner zum Verkauf ins Netz stellte schrieb er mir eine Email mit ein paar Fragen zu Runner denn er hatte ursprünglich geplant Australien nur stellenweise mit dem Moppet zu bereisen.

 

So sind wir ins Gespräch gekommen und auch wenn er den Runner nicht gekauft hat weil seine Pläne sich geändert haben sind wir in Kontakt geblieben.

 

Schweren Herzens haben wir uns heute hier in Geelong von einander verabschiedet denn Phil war letzte Woche hier in Australien angekommen. Natürlich habe ich ihm einen Schlafplatz angeboten und so ergab es sich das wir quasi die letzte Woche mit einander verbracht haben. Wenn man als Reisender auf Reisende trifft hat man sich grundsätzlich eine Menge zu erzählen und so wurde aus dem Toyota-Kaufinteressenten ein Freund.

 

Phil ist nun auf dem Weg nach Alice Springs und ggf läuft man sich nochmal über den weg, den er plant etwa 6 Monate in Australien unterwegs zu sein.

 

Trotz des Besuchs habe ich weiter am Landcruiser gearbeitet und so langsam bekommen Ideen Formen...

 

So weit so gut, Nico Aus-tralien

 

Phils Reisehomepage könnt ihr euch HIER anschauen

 

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Kaum zu glauben...

...aber wahr. So schnell wie man Pläne macht, so schnell ändern sich diese auch wieder. Speziell wenn man auf Reisen ist.

 

Wenn ich meinen letzten Eintrag lese, dann stelle ich fest das ich vor weniger als einer Woche noch im Tasmanischen Hochland war.

 

Nun sitze ich wieder in Geelong und wundere mich wie schnell die Welt sich doch dreht.

 

Der ursprüngliche Idee nach müsste ich gerade auf Bali sitzen und Cocktails schlürfen, aber es kam natürlich wieder alles anders.

 

Geplant war eigentlich den 4 Runner an einem 2tägigen Aufenthalt in Melbourne zu verkaufen. Käufer hatte ich schon da ich bereits um die Weihnachtszeit eine Verkaufsanzeige ins Netz gestellt hatte, worauf hin sich auch 2 Mädels meldeten. Mit den beiden war es ebenfalls abgesprochen das sie das Auto in Melbourne übernehmen sobald wir aus Tasmanien zurück sind.

 

So weit so gut.

 

Die Mädels haben das Auto geholt und ich habe, natürlich schon in weiser Voraussicht, immer mal wieder nach einem Gefährt für die zweite Runde in Australien gesucht.

 

Naja, kaum aus Tassi zurück finde ich doch ein Fahrzeug ganz in der Nähe von Melbourne.

 

Da aber Autokauf/Vorbereitung und Baliurlaub nicht zusammen passt habe ich kurzerhand beschlossen hier in Geelong zu bleiben. Ein Anruf bei meinem „alten“ Arbeitgeber ARB tat den Rest und nun habe ich nicht nur ein Auto sondern auch wieder einen Job.

 

Mein Alltag wird also wieder so aussehen wie am Anfang als ich in Darwin für Thrifty gearbeitet habe und den guten alten 4 Runner Bushtüchtig machte.

 

Nun zum Auto... (Mein Lieber Rico, extra für dich mal ein paar Details)

 

Ich habe einen Toyota Landcruiser BJ 70 erworben. Diesmal aber ein Diesel mit Schaltgetriebe.

Quasi genau das was ich mir vorgestellt hatte. Und ausgestattet ist er auch noch ordentlich.

 

Schnorchel, 9500lb (4,5 t)Warn Seilwinde, Dualbatteriesystem, 2“ OME Höherlegung, Differenzialsperren hinten & vorn von ARB, Roofrack, Xenon Zusatzscheinwerfer, High Lift Jack + Halter, Reserveradhalterung von Kaymar, Klima, 5 Niegel-Nagel-Neue 7,5 80 x16, Dunlop Supergrip Rockcawler auf 16“ Splitfelgen und Recaro-Sitze.

 

Der Wagen ist nicht nur super ausgestattet sonder auch gut gepflegt. Der Vorbesitzer musste ihn verkaufen weil er seinen Job verlor und sein Wochenendfahrzeug nicht mehr finanzieren konnte.

 

Ich werde in den nächsten Wochen aber noch ein bisschen was am Auto machen. Mit Hilfe von ARB Geelong wir ein Dachzelt montiert inkl Vorzelt, ein Spezial-Schubfachsystem, ein 65 Liter Wassertank, ein Dusch-Heizsystem, 220 V Stromversorgung (ggf mit Solarplatten) und ein Offroad kompatiblen Kühlschrank.

 

Der Wagen kann während des 4 wöchigen Deutschlandurlaubes hier in Geelong stehen bleiben und wir haben dann ein fix und fertiges Reisemobil wenn wir wieder zurück in OZ sind.

 

Also lieber jetzt ein bisschen Selbststress und dafür aber im April entspanntes Reisen :-)

 

So, erstmal genug der News... liebe Grüße, Euer Nico

 

PS: Da ich Bildertechnisch derzeit nicht viel zu bieten habe gibt es ein paar Impressionen von Geelong...

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Und weiter geht die wilde Fahrt...

Wie im letzten Eintrag schon geschrieben bin ich noch immer total begeistert vom Facettenreichtum der Tasmanischen Landschaft. Nicht nur dass wir nun auch den Südlichsten Punkt des Kontinents erreicht haben, nein, wir haben auf verwachsenen Regenwaldtracks versunkene Städte und diverse Merkwürdige Kreaturen entdeckt.

 

Allerdings ist nicht nur alles schön auf Tasmanien. Im Westen wurde zu Beginn des letzten Jahrhunderts eine Menge Raubbau und wilde Rodung betrieben. Die Zeugnisse dieser Ausbeutung sind noch heute arg zu sehen was der propagierten Unantastbarkeit der Tasmanischen Natur ein wenig die Glaubwürdigkeit nimmt.

 

Städte wie Queenstown jagen einem mehr Schauer über den Rücken als dass sie einladend ihre Gäste empfangen.

 

Ich weiß das ich trotzdem wieder kommen werde, um die „großen“ Walks in Angriff zu nehmen, denn wenn man in seiner Blockhütte sitzt und der Nebel sich über die Berggipfel senkt dann kullert einem gern mal eine Freudenträne aus dem Knopfloch. Zumal es ja immer noch Januar ist und man sich über 25°C auf 800 m Höhe nicht beschweren kann ;-)

 

So Long, Nico aus Tasmanien

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The Spirit Of Tasmania

Wow, ist das einzige das mir eingefallen ist als wir in den Hafen von Devonport eingelaufen sind.

 

Tatsächlich habe ich mich wenig mit Tasmanien auseinandergesetzt bis ich beschlossen habe Klaus und Steph auf den vergessenen Bundesstaat Australiens zu begleiten.

 

Das kündigen in Geelong ist mir diesmal nicht so leicht gefallen denn die Arbeit für ARB war eine tolle Erfahrung aber die Neugierde trieb mich nach Australien und so konnte ich nicht „Nein“ sagen als es hieß: „Kommst´de mit nach Tasmanien?“

 

Nun sitze ich in Port Arthur in einer Blockhütte, genieße die Berge und das Meer um mich herum und bin noch immer total verzückt wie vor einer Woche, als wir auf Tassi ankamen, wie schön diese Insel doch ist.

 

Mir geht es also gut, ich hoffe euch da draußen auch und wir lesen uns wieder.

 

Nico

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Sekt , Raketen und schlechte Laune

Nachdem wir die freien Tage nach Weihnachten zum Erkunden aber auch faulenzen genutzt haben, war unser Silvesterfest leider wenig erfreulich.

 

Tatsächlich ist passiert was nicht passieren sollte, da ich den 4 Runner ja zum verkauf frei gegeben habe, kann man sich kaum einen blöderen Zeitpunkt vorstellen.

 

Kurz nach Mitternacht, wir saßen Sekt trinkend in unserem Schuhkarton, hörte ich draußen quietschende Reifen und einen dumpfen Knall...

 

Ein besoffener, ohne Führerschein, ist mir in den ordentlich geparkten Toyota gefahren.

 

Nicht nur, das ich jetzt Rennereien habe um Kostenvoranschläge einzuholen, nein, der Verursacher macht keine Anstalten um sich selbst mal zu drehen... wenn bis Montag keine Lösung für das Problem gefunden ist werde ich mal richtig wild!

 

Wie auch immer, uns geht es gut, zumal wir ja derzeit zu dritt unterwegs sind.

 

Wir haben Verstärkung bekommen vom Globetrotter Klaus der gerade mal einen -Stop over- in Australien macht.

 

Da aber trotz Besuch und Unfall der Arbeitsalltag weiter geht gibt es gar nicht viel mehr zu Berichten :-)

 

also lasst es auch gut gehen... ein gesunden Neues und bis demnächst,

 

Nico

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Norden, Osten, Süden -> failed

Natürlich liegen wir nicht nur auf der faulen Haut und stopfen uns mit Lebkuchen und Ente voll, nein wir nutzen unsere freien Tage...

 

Der Wilsons Promitory National Park ist nur 4 Stunden Fahrt entfernt und dessen südlichste Spitze ist auch gleichzeitig die Südlichste Spitze des Australischen Festlandes.

 

Also rein ins Auto ab die Post, anschlagen und wieder zurück...

 

Nix da, denn in Victoria sind derzeit (wie wahrscheinlich auch auf der ganzen Welt) Schulferien.. Da wir hier ja Sommer haben, nutzt das der gemeine Australier um Frau und Kind in einen Campingstuhl an den Strand zu stellen...

 

Es war nicht einmal daran zu denken einen Schlafplatz im NP zu bekommen, geschweige denn eine Wanderung zum Südlichsten Punkt zu unternehmen. (die übrigens gute 40 km lang ist)

 

Gemütlich gemacht haben wir es uns aber trotzdem, auch wenn wir weitere 30 km fahren mußten um einen schönen Schlafplatz zu finden...

 

als dann, Gute Nacht, Euer Nico :-)

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Frohe Weihnachten an Euch alle

Auch wenn ich mich hier in Geelong gut eingelebt habe und mehr als froh über meinen Job bin, ist tatsächlich die Weihnachtszeit das komischste Erlebnis seit ich in Australien bin.

 

Nicht nur das es weder weiß noch kalt ist, nein, die Australier feiern „Heilig Abend“ am 25.12.

Es wirkt ein bisschen schräg auf mich all die Leute mit einem Bier und einer Weihnachtsmütze in Shorts durch die Straßen taumeln zu sehen, aber dennoch haben Steph und ich es uns gemütlich gemacht.

 

Wir haben einen kleinen Baum in unserer Hütte und Bescherung ganz nach Deutscher Tradition am 24. gemacht.

 

Ich habe nun 10 Tage frei und will die Zeit nutzen wieder mal ein bisschen was am Auto zu machen. Diesmal aber nur ein bisschen Kosmetik denn Ende Januar soll der gut alte 4 Runner verkauft werden. Potentielle Käufer habe ich auch schon, denn ein Schweizer Pärchen hat mich angechrieben, daß ihnen der Runner gut stehen würde da die 2 gerade auf Weltreise sind und 7 Monate Australien ebenfalls auf deren Plan steht.

 

Zuvor soll es für uns aber nochmal nach Tazmanien gehen um nochmal ein bisschen Offroad Feeling zu bekommen bevor wir für ein paar Wochen zurück nach Deutschland kommen.

 

So long, ich hoffe es geht euch allen gut, Frohes Fest aus Australien

 

Nico

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Glück muss man haben...

Unsere ursprüngliche Idee war es in einem Örtchen an der Great Ocean Road einen Job zu finden. Tatsächlich hätten wir auch auf einem Campingplatz arbeiten können, aber der Regen und der stetige Wind haben uns weiter in Richtung Melbourne getrieben.

 

Da der 4 Runner aber noch immer keine Kennzeichen hatte und mir langsam das andauernde gestoppt werden durch die Polizei auf die Nerven ging, habe ich mal wieder beim Northern Territory Zulassungsamt angerufen, um mich nach meinen Kennzeichen, die ich ja vor über 4 Monaten bezahlt hatte, zu erkundigen.

 

Ein gelangweilter Beamter teilte mir am Tel mit das man die Kennzeichen bislang noch nicht raus geschickt hatte, da nicht erwiesen sei das ich wirklich auf der Station (Calvert Hills ist quasi mein offizieller Wohnsitz in Australien) gearbeitet und gelebt hatte.

 

*ganz nebenbei, ich habe diverse Briefe mit den Unterschriften der Calvert Führungsriege an das NT Zulassungsamt gesendet die alle samt nicht angekommen sein sollen*

 

Nach diesem letzten Anruf hatte ich endgültig die Faxen dicke und beschloss mich in Victoria zu erkundigen wie die KFZ Zulasssung dort funktioniert.

 

Nach einem erfreulichen Blick ins I-Net sahen wir das auf dem Weg nach Melbourne, in einem Ort namens Geelong ein Zulassungsamt auf unseren Weg lag. Und siehe da, 20 Minuten nach betreten des Zulassungsgebäudes, und dank der Initiative einer sehr freundlichen Mitarbeiterin, hatte ich meine nagelneuen Kennzeichen. Ohne Probleme, ohne Zauberei und ohne wildes Briefe schreiben.

 

Noch immer auf der Suche nach Arbeit war mir gegenüber der Zulassungsstelle eine Offroad-Werkstatt aufgefallen. Also schnell gestopt und einen CV (Bewerbung) abgegeben..

 

Glück muss man haben, denn besagte Werkstatt hatte einen Mechaniker für Expeditionsausbauten gesucht. Am Montag fange ich bei meinem neuen Arbeitgeber ARB-Australia an. Ein Schlafplatz für die nächsten Wochen war auch schnell gefunden und Steph schreibt fleißig Bewerbungen um natürlich auch noch den ein oder andern $ zu verdienen.

 

Bevor bei mir wieder das Früh aufstehen los geht, haben wir noch einen schönen Ausflug nach Melbourne gemacht, denn Geelong liegt ca 65km südlich der Metropole.

 

Das Wetter ist hier zwar immer noch sehr „abwechslungsreich“ aber wenigstens ist es schön warm wenn es mal warm ist und der Wind ist auch nicht ist so schlimm.

 

So weit so gut aus-tralien :-)

 

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Great Rainy Ocean Road

Ebenfalls ein lang gehegter Traum meinerseits war, einmal die australische Great Ocean Road mit dem Motorrad zu fahren. Die knapp 300 km Küstenstraße zwischen Adelaide und Melbourne ist tatsächlich eine der schönsten Küstenwege den ich jeh gesehen haben, wenn da nicht der Regen gewesen wäre.

 

Ich war sowas von froh 4 Räder und ein Dach über dem Kopf gehabt zu haben das die romantisierte Vorstellung des Bikens entlang der Küste schnell verflogen ist.

 

Die Südaustralier haben ein Sprichwort. „Wenn du das Wetter nicht magst, dann warte einfach 5 Minuten“... es ist tatsächlich so... wenn bei uns der April wenig konstant daher kommt, dann ist für das südaustralische Wetter noch keine Definition gefunden!

 

Regen – Wind – 10°C – Sonne – Schwühle – 20°C und das im stetigen Wechsel. Dieses Wetter führte auch dazu das Steph und ich uns einen gehörigen Schnupfen geholt haben, aber egal..

 

Auf jeden Fall ist die Great Ocean Road toll an zu sehen und es gibt eine menge Highlights entlang der Strecke... ich möchte sie nach wie vor mit dem Motorrad fahren, allerdings nur wenn der Wetterbericht für die nächsten 6 Monate Sonne ansagt hat:-)

 

So long, Euer schniefender Nico

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Australier fetzen!

Australier sind schräg aber aber auch immer hilfsbereit...

 

Nach Ankunft in Adelaide hieß es für uns und unsere Besucher aus der Heimat erst einmal Unterkunft suchen.. Ach ja, falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte, der Grund für die Hetzerei durch Australiens Weiten, sind Jens und Peggy aus der schönen Oberlausitz.. Den Termin mit den beiden haben wir vor über einem Jahr gemacht, daher war es wichtig das wir rechtzeitig in Adelaide ankommen...

 

...da wir nach 8 Monaten Nomadenleben ein wenig anspruchsloser geworden sind als unser Besuch, war die Suche nach einer geeigneten Bettstätte nicht ganz einfach..

 

Mir reicht mittlerweile eine trockene Stelle auf einer Veranda, unsere Gäste bevorzugen aber ein eigenes Bad und Bilder an den Wänden..

 

Aber auch in Australien gibt es Unterkünfte für 4 Personen die dem Geldbeuten und den Ansprüchen gerecht werden...

 

So zu Beispiel das Norfolk Motel In Adelaide.. nette Zimmer...nettes Personal und! einen sehr netten Chef.. dieser bot Steph und mir nach Abreise unserer Besucher kurzerhand einen Job an...

 

...Und so schnell wird aus einem Cowboy ein Gärtner..

 

Da nach 5 Tagen alles an Arbeit im Motel erledigt war, und wir ebenfalls die Schnauze von Adelaide voll hatten, zog es uns weiter auf die Küstenstraßen Südaustralien...

 

Im Moment befinden wir uns in Mount Gambier, eine nette Kleinstadt in einer durch weite Ebenen und Vulkankrater geprägten Gegend...

 

Würde die Leute hier nicht Englisch reden würde ich schwören ich bin in Südschweden...!!!

 

Immer wieder bin ich fassungslos wie abwechslungsreich sich Australien präsentiert, da die meisten Leute davon ausgehen das es neben Hitze, rotem Sand und Kangoroos nichts weiter zu sehen gibt...

 

So viel erstmal wieder von mir... bis gleich, Nico

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Von Links nach Schräg

...Ich wollte schon immer mal einen ganzen Kontinent in einer Woche durchqueren...

 

Das es so schnell passieren würde überrascht mich selbst...

 

Wo setz man da an? 5679 km, 7 Tage, 4 Bundesstaaten …

 

Nachdem wir mein Auto in Karumba ein gesackt haben waren wir erst einmal ein bisschen Ratlos was wir als nächstes tun sollten, aber da seit dem Pininsula-Trip noch ein paar Reparaturen an meinem Auto aus standen ging es im Tiefflug zurück nach Calvert.. Dummerweise waren bis dato meine bestellten Teile noch nicht eingetroffen und ich hatte weniger zu tun als erwartet, was gut war denn mein Roofrack hat sich auf den Rüttelpisten zwischen Karumba und Calvert endgültig verabschiedet.. also eine Nachtschicht in der Calvert Werkstatt und ein komplett neuen Dachträger gebaut..

 

Einen Tag später viel dann der Startschuss, denn unser Plan hat sich so entwickelt das wir versuchen wollen innerhalb einer Woche nach Adelaide zu kommen, mit Zwischenstop in Byron Bay um Stephanies Auto zu verkaufen und am östlichsten Punkt des Festlandes anzuschlagen..das entspricht exakt 5679 km... total bescheuert?! aber! Es hat geklappt...

 

Nun sitze ich im 4 Runner ca. 400 km vor Adelaide, Stephs Auto hat gestern den Besitzer gewechselt und ein Neues Kapitel meiner Australien-Reise beginnt...

 

Der Süden!!!!!!!

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Schiff Adieu

Ich habe doch tatsächlich angenommen das der Bootstrip bzw das arbeiten auf einem Fischerboot eine gewisse Romantik mit sich bringen kann, wenn man aber 2 Wochen lang bis zu den Knien in Eingeweiden steht, es stinkt wie die Hölle und man offene Beine hat vom Salzwasser und Haiblut kann man nicht mehr von Romantik reden.. nein, man muss eher versuchen seinen Mageninhalt bei sich zu behalten...

 

Das es hart werden würde hatte ich mir gedacht, 16 – 18 Stunden pro Tag übersteht man schon, aber was mich fertig gemacht hat war der Ekelaspekt, 1000 Haien pro Tag bei lebendigen Leibe die Gedärme herausreißen, ihnen die Flossen abschneiden und den Rest zurück in Meer schmeißen, Schwerthaien das Schwert abschneiden und die Tiere im Meer verbluten zu lassen, ging mir zu weit...

 

Das ist der Grund warum wir beschlossen haben früher von Bord zu gehen...

 

Tatsächlich fängt man an über ein paar Dinge nach zu denken wenn man mit dem Massenabschlachten von Tieren konfrontiert wird, aber auch dem Umgang der Seeleute mit dem Meer..

 

„Ich liebe es hier Draußen“ hat unser Skipper des Öfteren erwähnt, was ich ich dann aber nicht verstehe warum er sich eine Dreck um das Wasser und die Auswirkungen von Auslaufendem Diesel oder Öl macht... Sämtlicher Müll der auf einem Boot entsteht, Organisch oder schnödes Plastik, wird über Bord geworfen, Ölwechsel, Dieselfilter wechseln, passiert alles im Wasser.. um das Schiff herrum sah es in der Regel aus wie auf einer Müllkippe, nur das das Wasser mehr Farben als ein Regenbogen hatte...

 

Bei aller Liebe zum Automobil und Pferdestärke, aber das geht zu weit! Der Grad der Umweltverschmutzung auf dem Meeren durch industrielles Fischen ist unvorstellbar...!!!

Und wer denkt das Delfine nur beim Tunfischfang mit ins Netz gehen ist weit gefehlt...

 

nun sitzen wir in Cairns und warten auf unseren Grayhound Bus zurück nach Karumba um das Auto zu holen... und was dann kommt wissen wir selbst noch nicht ;-)

 

Alles Liebe, Aus-tralien

 

Ein ausführliches Tagebuch gibt es HIER

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Erstens kommt es anders...

...und Zweitens als man denkt :-)

 

mal ein ganz schneller Eintrag ganz ohne Heschiten und Bildern...

 

Ich habe heute auf einem Schiff angeheuert und werde ca. 2 bis 4 Wochen an der Australischen Nord-Westküste Baramundi und Haie fischen gehen (oder sagt man fahren?)...

 

Daher nicht wundern wenn es vorerst keine Eine Einträge in meinem Blog geben wird... sobald ich wieder festen Boden unter den Füßen habe gibt´s auch wieder Geschichten..

 

Als dann.. euer Nico

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Return to Calvert Hills

Hallo Ihr da draußen...

 

Nachdem wir 2 seeehr entspannte Tage in Charters Towers verbracht haben hieß es für uns wieder auf Arbeissuche zu gehen...

 

und promt in diesem Moment habe ich eine Email vom Calvert Hills Bossman Paul,bekommen... er bot uns an nochmal ein paar Wochen auf der Station zu Arbeiten.. und hier sind wir nun wieder...

 

Im zu Hause weit weg von zu Hause...

 

was hier so passiert schreibe ich euch das nächste mal...

 

Liebe Grüße nach Hause, Nico

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