Hasta la Visa Baby

Ein Monat Indonesien verging wie im Flug und tatsächlich hatte ich in der Zeit kaum einen Gedanken an die Vorbereitungen der weiteren Reise verschwendet. Als aber vor ein paar Tagen die Email von Iris Tours, unserer Russischen Visaagentur, mit den Einladungen und offiziellen Schreiben ankam, war ich wieder voll im Fieber.

 

Nun hieß es Flüge zurück nach OZ buchen und hoffen das der enge Zeitrahmen uns nicht in Schwierigkeiten bringt, da uns des Öfteren gesagt wurde, dass die Beantragung der Russland Visa eine Zeit fressende Angelegenheit sein könnte.

 

Leider gerieten wir schon bei der Wieder-Einreise in Australien ins Stocken, als übereifrige Zollbeamte der Meinung waren, dass 2 Jahre Australien mehr als genug seien, um sich als Tourist dort auf zu halten. Erst nach der Vorlage von Kontoauszügen und unseren gesamten Verschiffungspapieren ließen sie uns gehen.

 

Vom Flughafen ging es schwer übermüdet und im strömenden Regen zur Russischen Botschaft in Sydney.

 

Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen nervös war, denn das Visum, das wir beantragten war ein Geschäftsvisum und nicht ein normales Touristenvisum. Iris Tour hatte uns dazu geraten, da uns ein 3 Monate gültiges Geschäftsvisum eine flexiblere Reisezeit in Russland ermöglichen würde. Nur dass wir keine geschäftlichen Beziehungen zu Russland pflegen und daher keine Ahnung hatten, was wir antworten sollten, falls der Botschaftsangestellte beginnt Fragen zu stellen.

 

Tatsächlich war es extrem unkompliziert. Ich hatte sogar den Eindruck, dass der Beamte keinerlei Interesse an uns und unseren offiziellen Schreiben hatte und so dauerte es keine 24 Stunden und wir hatten den ersten heiß ersehnten Stempel bzw. Aufkleber in unseren Pässen. Allerdings glaube ich, dass es auch nur so reibungslos lief ,weil wir gute 3 Monate zuvor mit der Besorgung der Einladungen einer russischen Firma und den Führungszeugnissen begonnen hatten.

 

Wir hatten sicherheitshalber 3 Tage in Sydney eingeplant, da aber das Visum so schnell genehmigt war und es wie aus Eimern regnete, beschlossen wir ein paar Tage früher nach Brisbane zu fliegen, um die Chinesischen Visa dort zu beantragen.

 

Wieder nervös, ob alles gut gehen wird, fuhren wir zusammen mit Michael, der angeboten hatte uns zu fahren und bei ihm zu nächtigen, zur Chinesischen Botschaft. Dort teilte man uns mit, dass man als Nicht-Australier keine Visa bei der Botschaft beantragen darf und auf den Dienst einer Visaagentur zugreifen muss.

 

Diese Agenturen kosten nicht nur mehr Geld, sonder verlangsamen meiner Meinung nach auch Prozesse, da man nie direkt mit den Botschaftern verhandelt und bei jeder Frage muss die Botschaft erstmal der Agentur schreiben und diese kontaktiert dann uns.

 

Da es sich auch noch um Chinesen handelt, ist es dann noch ein bisschen nerviger, denn Dienst nach Vorschrift steht auf allen Fahnen. So kam es, dass unsere Chinesische Reise-Agentur NAVO uns Einladungen für China schickte mit dem Vermerk, dass wir diese für die Visa bräuchten. Die Dame von der Agentur in Brisbane sah das aber ganz anders und teilte uns mit, dass wir kein Visum bekommen, solange wir keine Flüge nach China plus Hotel gebucht hätten und die Einladung interessiert sie nicht. Auch mein Hinweis, dass es kein Sinn ergibt, einen Flug zu buchen wenn ich nicht mal weiß ob ich das Visum bekomme war ihr extrem egal. Kein Flug, kein Visum!

 

Notgedrungen zogen wir wieder von dannen und überlegten uns was wir nun machen. Unser Zeitrahmen war noch immer eng und jeden Tag den wir länger in Großstädten verbrachten kostete mehr Geld. Uns blieb nichts anderes übrig als eine Hotel und einen Flug nach Beijing zu buchen mit der Möglichkeit diesen um ein paar Tage verschieben zu können.

 

Mit der Buchung gab sich dann auch Fräulein Unflexibel zufrieden und so konnten wir 3 Tage später unsere Pässe mit den Visa für China abholen.

 

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei Michael und seiner Familie bedanken, die uns so super nett für eine Woche aufgenommen hat!!! Danke danke danke!!!!! Ihr seit jeder Zeit in Deutschland willkommen!!!!

 

Als sich abzeichnete, dass wir nach Australien zurück fliegen müssen, um die Visa zu beantragen überlegten wir uns ob wir nochmal ein paar Freunde treffen könnten, die wir während unserer 2 Jahre kennen gelernt hatten. Nach ein paar Emails und dem Umplanen diverser Flüge gelang es uns dann auch tatsächlich so gut wie jedem „Auf wiedersehen“ zu sagen., was nicht zuletzt daran lag dass Paul, Boss von Calvert Hills, uns einlud nochmal ein paar Tage auf der Station zu verbringen.

 

Nun bin ich auf dem Weg zurück nach Cairns, um Morgen früh in den Flieger nach Brisbane zu steigen, denn von dort aus heißt es dann endgültig „Good Bye Australia“..

 

Bis Später, Euer Nico

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