Abgewiesen

Von wegen Abschluss. Keine 24 Stunden nachdem wir Shorty aus dem Dreck schaufeln mussten, bekamen wir wieder einmal einen Anruf mit einer Horronachricht.

Sarah sollte an diesem Tag mit einem VW Syncro-Getriebe im Gepäck und unseren Pässen in der Handtasche in Ulan Bator landen. Das tat sie auch. Nur dass die mongolischen Immigrationsbeamten der Meinung waren, dass es für Sarah an diesem Morgen kein Visum bei Ankunft geben sollte. Sie wurde kurzerhand abgewiesen und in den nächstbesten Flieger gesteckt. Laut Martin dauerte das keine 30 Minuten und nicht einmal der deutsche Konsul konnte die Situation klären, da sein Anruf von den Beamten ebenfalls rigoros abgewiesen wurde.

Die Details dieser Behördlichen Absurdität bekamen wir später von einem am Boden zerstörten Martin zu hören. HIER könnt das Desaster aus der Sicht von Martin und Sarah nachlesen.

 

Offensichtlich soll es uns nicht vergönnt sein, Russland in Ruhe zu durchstreifen. Erst läuft unser 3- Monatsvisum aufgrund der Verspätung in China ab, dann werden wir in der russischen Botschaft in Shanghai abgewiesen, unsere Pässe bleiben beim Zoll stecken und nun das.
Der Plan am 3. August nach Russland zu reisen war wieder einmal hinfällig. Egal welche Szenarien wir durchspielten, unsere Pässe würden nicht mehr rechtzeitig in der Mongolei ankommen, damit wir volle 4 Wochen für Russland haben würden. Wenn Sarah einen erneuten Versuch unternimmt nach UB zu fliegen, dann nur mit einem von der mongolischen Botschaft in Berlin abgesegneten Visum. Dieses zu beantragen dauert aber mindestens 3 Tage plus Rückflug. Und auch das Schicken der Pässe würde länger als eine Woche dauern und wäre zeitlich ungewiss. Mit gesenktem Kopf sitzen wir an diesem Abend in Raum 213 des Sod Hotels in Ulan Bator.

 

Schon am nächsten Tag sieht die Welt nicht mehr ganz so trüb aus. Sarah war mittlerweile wieder in Berlin angekommen und vollkommen übermüdet direkt zu Aeroflot gestapft, um den Verbleib ihres Gepäcks zu klären.
Das Unglaubliche schien wahr zu werden. Das Gepäck/Getriebe war näher, als wir dachten, denn als Sarah binnen 30 Minuten ohne Ticket mit dem nächstbesten Flieger abgeschoben wurde, war ihr Gepäck nicht mitgeschickt worden und stand noch in UB. Keine 20 Minuten nach Erhalt dieser Neuigkeit saßen Martin und ich im Auto auf dem Weg zum Flughafen und uns wurde tatsächlich der Rucksack mit dem Getriebe ohne Fragen ausgehändigt. *geil*

 

Nun musste nur noch geklärt werden, wann und wohin Sarah kommt und wie wir unsere Pässe bekommen. Aber auch das klärte sich schneller als gedacht, innerhalb der folgenden 24 Stunden.

Denn als die Beamten der mongolischen Botschaft in Berlin Sarahs Geschichte hörten, hatten sie Mitleid und gaben ihr ein Expressvisum innerhalb von 20 Minuten ohne Extrakosten. Damit war auch unsere Passsituation geklärt, denn mit einem abgesegneten Mongoleivisum, unseren Pässen im Hangepäck, aber vor allem KEINEM Getriebe im Übergepäck, sollte Sarahs Einreise nichts mehr im Wege stehen.

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